Gedanken
Sonntag, 21. Mai 2017
#NervousButExcited
Morgen fahre ich in den Urlaub. So richtig glauben kann ich irgendwie noch nicht, dass es schon wieder soweit ist. Ljubliana, Koper, Venedig. Ich bin echt mal gespannt. In den Urlaub gefahren bin ich ja noch nie wirklich alleine. Ich hab auch überhaupt nichts geplant - außer Transport und Unterkunft. Ich hab beschlossen, mich einfach ein bisschen treiben zu lassen. (Hoffentlich) Ganz ohne Stress.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 15. Mai 2017
Geständnis
Ich bin am überlegen, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Nur ein ganz Kleines. Einen Apostroph. Zwei Gründe:
1. Meine Liebe zur Sprache und Grammatik
2. "I'm an apostrophe, I'm just a symbol to remind you that there's more to see" Imagine Dragons
Andererseits möchte ich schon länger gerne eins haben und konnte mich nie dazu durchringen. Was würden meine Eltern schließlich dazu sagen. Ich schaffe es ja doch nie ein Leben zu führen, wie ich es gerne möchte.
Letztens war es wieder richtig schlimm. Ich hab mich darauf gefreut, endlich mal wieder nicht Kassenabschluss machen zu müssen und deshalb nicht eine Stunde auf meinen Zug warten zu müssen. Was ist passiert? Mein Zug hatte 50 Minuten Verspätung. Ich war so verdammt sauer, ich habe es während der ganzen Stunde im Zug nicht geschafft, mich zu beruhigen und habe zu Hause meine Eltern angepampt, als wäre das alles ihre Schuld. Dabei ist mir einfach nur wieder klar geworden, dass ich auf eine magische Lösung warte, die meine ganzen Probleme in Luft auflöst, die aber niemals kommen wird. Und ich existiere so vor mich hin und warte, warte darauf, dass irgendetwas passiert, was alles einfacher macht. Weil ich zu viel Angst habe, dass ich das einzige verlieren könnte, was mir wirklich wichtig ist, obwohl ich doch eigentlich ganz genau weiß, dass meine Familie immer für mich da sein wird. Ich bin es einfach nur gewohnt, alles, was irgendwie unangenehm werden könnte, zu verdrängen. Nur staut es sich an und irgendwann wird alles zu viel. Dann bin ich genervt und gereizt und heule vor mich hin, was ja auch alles nichts bringt. Anstatt dass ich endlich mal erzähle, wer ich eigentlich wirklich bin und wer ich auch sein möchte, lebe ich einfach so, wie ich denke, dass meine Eltern am glücklichsten mit wären.
Eigentlich sollte dieser Eintrag gar nicht so lang werden, eigentlich sollte es nur um dieses Tattoo gehen. Aber wenn ich gerade schon einmal dabei bin, die Wahrheit zu sagen, dann sollte ich vielleicht jetzt nicht unbedingt damit aufhören. Deshalb... okay, ich schreib jetzt einfach mal...

1. Ich kann nicht ohne: Musik und meine Gitarre, Bücher und Geschichten, Katzen, meine Fantasie, meine Kamera, die Gewissheit überall hingehen zu können, wo ich möchte, und natürlich meine Familie
2. Freunde sind für mich: Menschen, die immer ehrlich zu mir sind und die niemals Angst haben, mir genau das zu sagen, was sie denken, auch wenn ihre Meinung nicht mit meiner übereinstimmt. Davon gibt es genau 3
3. Ich mag Tattoos und hätte am liebsten selbst eins. Wie gesagt, einen Apostroph, nicht ausgemalt, an der Innenseite vom Knöchel meines rechten Fußes
4. Ich wünschte, die Menschen würden meine Arbeiten mehr zu schätzen wissen, sich mehr dafür interessieren. Also für meine Bilder und für meine Texte
5. ... okay, das ist... sorry, dass ich euch jetzt so zugemüllt habe. Also, was ich eigentlich sagen wollte, was mir aber aus irgendeinem Grund unglaublich schwer fällt auch nur zu schreiben: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich lesbisch bin. Ich denke schon seit über einem Jahr daran und so langsam wird die Zeitspanne einfach zu lang, um mir einzureden, dass ich mir das nur einrede und das es nur eine Phase von mir ist, um irgendwie anders zu sein. Manchmal sage ich mir auch, dass ich es mir nur einrede, weil ich schlicht und einfach nicht lieben kann. Noch dazu finde ich, dass 'lesbisch' ein unglaublich schrecklich klingendes Wort ist. Das hört sich an, wie eine giftige Schlangenart. Wisst ihr, als mir das zum ersten Mal klar wurde, dachte ich, es wäre einfach, es zu akzeptieren, aber das ist es nicht. Eigentlich schaffe ich es immer noch nicht. Ich frage mich die ganze Zeit: 'Was, wenn ich es allen erzähle und es dann doch nicht stimmt?' Jedes Mal, wenn ich einen Mann sehe, der gut aussieht, sage ich mir: 'Du findest, dass er attraktiv aussieht, du bist also gar nicht gay.' Es ist unglaublich anstrengend, die ganze Zeit diese Streitgespräche mit sich selbst zu führen. Die Arbeit lenkt mich ab und das tut gut. Andererseits ist da aber auch J., die ... ach scheiße. Ich bin verdammt verwirrt und unsicher und planlos. Keine Ahnung, wie ich es immer wieder schaffe, den Leuten etwas anderes vorzuspielen. Aber es tut gut, all das endlich mal wenigstens aufgeschrieben zu haben. Auch wenn ich jetzt schon wieder fast am flennen bin. Und ich weiß, dass ich mich nicht immer entschuldigen sollte, aber ich kann nicht anders, deshalb, sorry, dass ich euch schon wieder so zugelabert habe. Aber danke fürs durchhalten.

Permalink (5 Kommentare)   Kommentieren



Freitag, 12. Mai 2017
#Doubts
Ich möchte es sagen, es einfach nur laut aussprechen in Gegenwart eines anderen Menschen. Es muss nicht einmal jemand sein, den ich kenne oder den ich mag, ich will es einfach nur gesagt haben. Und doch schaffe ich es nicht, so sehr ich den Drang auch verspüre. Denn was ist, wenn ich selbst falsch liege und es gar nicht der Wahrheit entspricht? Aber wenn ich schon seit über einem Jahr daran denke, muss es doch wahr sein. Oder nicht?

Edit: Neues Album von Imagine Dragons am 23. Juni *-*

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 8. Mai 2017
Go
Ich wünschte, ich könnte aufhören. Aufhören, mir immer und immer wieder dieselben Gedanken zu machen, aufhören, so rumzujammern und mich selbst zu bemitleiden, aufhören, diesen Blog so vollzumüllen mit Sachen, die wahrscheinlich niemanden interessieren. Das Problem ist nur, dass ich es nicht schaffe. Ich wünschte, mir würde endlich jemand sagen, wer ich eigentlich bin und was das beste für mich ist. Keine Ahnung, ob ich das wohl jemals alleine rausfinden werde.
Die ganze Woche über war ich total unkonzentriert und müde und heute gab es wieder diese Momente, in denen ich einfach nicht mehr weiter wusste, für die ich keine Antworten hatte. Ich sage mir die ganze Zeit, dass ich einfach akzeptieren muss, dass ich manche Antworten niemals bekommen werde, aber das ist irgendwie einfacher gesagt als getan. Ich habe überhaupt kein Selbstvertrauen, wie also soll ich es schaffen zu akzeptieren, dass ich immer ich sein werde, immer so sein werde, wie ich jetzt gerade bin. Ich stelle mich in diesen Laden vor die Leute und tue so, als hätte ich die Antworten, als würde ich mich auskennen, und dabei ist es so einfach, allen etwas vorzumachen.
Ich wünschte, jemand würde mich durchschauen. Ich wünschte, jemand würde mich ansehen und mich fragen, was los ist. Und wenn ich dann sage 'Nichts' dann würde er mich schief ansehen und so lange auf mich einreden, bis ich endlich alles erzähle. Dann wäre endlich alles raus. Dann könnte mir endlich jemand helfen und vielleicht würde ich die Hilfe dann auch endlich akzeptieren.
Wisst ihr, ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass ich nicht gut genug bin. Irgendwie kann ich gar nichts richtig machen. Also frage ich mich, wenn ich sowieso zu nichts zu gebrauchen bin, wieso bin ich dann eigentlich noch hier? Ich würde so gerne einfach weglaufen. Ein paar Sachen einpacken zum Flughafen fahren und dann einfach nur den nächsten Flug nach Irgendwo nehmen. Das blöde ist nur, dass ich sowas schon einmal - in geplanterer Form - gemacht habe und dass es eindeutig nicht funktioniert, sondern alles irgendwie noch schlimmer gemacht hat. Und trotzdem will ich einfach nur weg.

"Maybe this world is another planets hell"
- Aldous Huxley

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren



Montag, 1. Mai 2017
Er
E. hat mir heute gesagt, dass sie keine Frau sein möchte. Ab jetzt spreche ich also nicht mehr von E. sondern von F. und nicht von ihr, sondern von ihm.
Wir haben heute wirklich offen miteinander geredet und das fand ich richtig cool von ihm. Es war ja schon immer so, dass wir ewig gequatscht und dabei total die Zeit vergessen haben. Und ich hab ihm auch schon immer am meisten erzählt. Also von den Sachen, die ich normalerweise niemandem sage - auch wenn er trotzdem nicht alles weiß. Aber heute hat er mir wirklich viel über sich erzählt und das hat mich wirklich, wirklich gefreut. Weil es eine Bestätigung für mich war, dass er mich mag und zu seinen Freunden zählt, auch wenn wir uns nicht allzu oft sehen aufgrund seiner Krankheit. Darüber hat er mir heute auch viel gesagt.
Normalerweise weiß ich bei Gesprächen, die von Standardthemen abweichen oft nie, was ich sagen soll, aber heute war das irgendwie nicht so. Ich meine, irgendwie hab ich mir das schon länger gedacht, dass er keine sie sein möchte, aber sicher war ich mir nicht und nachfragen mag ich dann doch nicht. Ich hoffe wirklich, dass meine Reaktion ihn darin bestätigt hat, so zu leben, wie er das möchte.
Es ist mir ehrlich gesagt egal, wie er sich anzieht oder was für ein Geschlecht er jetzt oder in Zukunft hat. Klar wird ihn das alles etwas verändern, aber die Zeit verändert die Menschen sowieso und er ist ja immer noch er.
Wie gesagt, ich freue mich einfach, dass er mir das gesagt hat, weil es bestimmt nicht leicht für ihn war. Es hat irgendwas bei mir verändert, aber ich kann es nicht so richtig benennen, was es ist. Es ist einfach so ein Gefühl, das ich habe, seit er es mir erzählt hat. Keine Ahnung. Vielleicht ist es auch einfach, weil ich so eine Offenheit nicht gewohnt bin.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren