Gedanken
Samstag, 7. September 2013
Urlaubstagebuch - Lac d'Annecy, Frankreich
Ich hab im Urlaub jeden Tag ein bisschen was geschrieben für euch :) Viel Spaß beim Lesen! :D

Tag 1:
Es ist 6.00Uhr morgens. Mein Handy klingelt. Der gewohnte Anfang des Klingeltons, die Akustikgitarre, die leise und vorsichtig gezupft wird, lässt mich nicht aufschrecken. Sanft werde ich geweckt. Ich drehe mich auf die Seite und lasse mein Arm am Rand des Bettes hinunterbaumeln. Meine Hand tastet den Boden nach meinem Handy ab. Als ich es spüre, öffne ich die Augen und mache die Schutzhülle auf. Mein Wecker. Also doch keine Sms. Während ich lange auf die rote Taste drücke, die auf dem Touch-Display erscheint, überlege ich, wieso ich mir so früh einen Wecker gestellt habe. Dann fällt es mir wieder ein und ich bin schlagartig hellwach: Heute werde ich mit meinem Pa und meiner kleinen Schwester in den Urlaub fahren. Wir haben es gestern erst beschlossen und die Sachen sind auch noch nicht fertig gepackt. Ich bleibe noch einen Moment liegen und nutze ihn, indem ich meine E-Mails mit dem Handy checke. Nur Werbung. Ich schließe mein Postfach wieder und stehe auf. Man merkt, dass der September angefangen hat. Es wird wieder kühl in meinem Zimmer, wenn ich das Fenster die ganze Nacht geöffnet habe. Inzwischen ist es halb sieben. Ich ziehe mir eine Strickjacke über und gehe nach unten in die Küche. Meine Mutter und mein Vater stehen schon in der Speis und packen ein paar Sachen zusammen. Ich versorge währenddessen unseren Kater, der mit großen, bettelnden Augen vor mir sitzt. Dann helfe ich den Tisch zu decken und frühstücke. Meine kleine Schwester ist nun auch wach. Wir machen uns fertig, legen noch allerlei Sachen in den Koffer, die man eventuell einmal gebrauchen könnte. Mein Pa hat inzwischen die Fahrräder aufs Autodach geschraubt und wir fangen an, Koffer, Bettdecken und Kissen, Schuhe und so weiter in das
Auto zu packen. Dann verabschieden wir uns von meiner Ma und wir fahren los. Ich fungiere auf dem Beifahrersitz als Navigationsgerät, meine Schwester liegt hinten und versucht zu schlafen. Zwischendurch bekomme ich noch eine Nachricht von meinem Chef, ob ich jetzt in den Urlaub fahre und wann ich denn wiederkomme. Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Eine Woche lang endlich mal so richtig ausspannen. Während der Fahrt haben wir es immer mal wieder sehr lustig, mit Unterhaltungen wie:
"Ich habe aber keine Tüten dabei, falls du spucken musst!"
"Ich steck mir einfach einen Reisekaugummi in den Hals, dann kanns nicht hochkommen!"
Manchmal hören wir auch einfach nur Radio und sonst ist völlige Stille im Auto. Natürlich schaffen auch wir es nicht, ohne uns zu verfahren. Weil wir durch fehlende Schilder verwirrt sind, kommen wir vom Weg ab und fahren in Richtung eines Flughafens. Nachdem wir auf der Karte endlich gefunden hatten, wo wir waren, haben wir dann einfach einen anderen Weg als den geplanten genommen. Letzten Endes haben wir es trotzdem noch hierher geschafft. Hierher ist übrigens Doussard, Frankreich. Wir finden gleich auf Anhieb den ausgewählten Campingplatz und gehen an die Rezeption. Da mein Vater nicht mehr als ein 'Hallo' herausbringt und mich danach fragend anschaut, übernehme ich mit der Frage, nach einem 'Mobile Home'. Die Frau spricht ein Mischmasch aus Französisch und Englisch, da ich beide Sprachen kann - Französich zumindest ein bisschen - verstehe ich sie zum Glück trotzdem. Sie erklärt uns, dass wir uns eigentlich anmelden hätten sollen, spricht dann aber kurz durch ein Walkie-Talkie mit einer anderen Frau und meint dann, wenn wir in einer halben Stunde wiederkommen, ist das 'Mobile Home' für uns gerichtet. Also beschließen wir solange an den See zu gehen. Dort gibt es ein Mischmasch aus Kies- und Sandstrand, außerdem eine Wiese. Ich ziehe meine Schuhe aus, kremple meine Hose hoch und gehe ins Wasser. Es ist trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit noch überraschend warm. Mir fällt auf, dass ich ganz in Schwarz gekleidet bin, jetzt, da ich meine grüne Stoffjacke ausgezogen habe. Trotzdem fühle ich mich wohl. Die Landschaft ist wunderschön. Es sieht aus, als würden die Berge aus dem See herauswachsen. Manche von ihnen haben halbrunde Rücken, aus anderen ragen markante Felsformen hervor. Es sind andere Berge, trotzdem ist es ein bisschen wie zu Hause. Barfuß laufe ich auf dem Sand. Kurz schließe ich die Augen und mit dem Rauschen der Wellen fühlt es sich an, als wäre ich an einem Strand am Meer. Wir setzen uns auf einen angespülten, ausgeblichenen Baumstamm und jeder hängt seinen eigenen Tagträumen nach. Nachdem wir inzwischen fast eine Stunde weg waren, kehren wir zu dem Campingplatz zurück. Die Frau an der Rezeption erkennt uns sofort wieder, und nachdem alles geregelt ist, fahren wir zu unserem 'Mobile Home'. Zuerst denke ich, dass es ziemlich klein ist. In dem Zimmer von mir und meiner Schwester, kann man sich kaum umdrehen, wenn man zu zweit ist. Das Wc ist separat und es gibt nur ein Waschbecken, in dem Badezimmer, in dem sich sonst nur eine Dusche befindet. Es gibt noch eine Küchenzeile in dem Eingangsbereich, einen Tisch und ein Sofa zum Ausziehen. Das Schlafzimmer mit dem Doppelbett von meinem Vater ist größer, als unseres, und es gibt einen Safe, in dem wir gleich mal unsere Wertsachen bunkern. Nachdem wir alles ausgeladen haben, ziehen wir uns um und gehen wieder zum See. Zum Baden ist er schon deutlich kälter. Er ist sehr flach und in dem abgegrenzten Bereich für die Schwimmer, kann man fast überall stehen. Ich bin die erste, die es schafft zu schwimmen und ich paddel gleich mal zu der künstlichen Insel hinüber, die am tiefsten Punkt befestigt ist. Es windet ziemlich und ich fröstel, als ich mich an den Rand setze. Kurz danach kommt mein Pa von hinten und wirft mich wieder ins Wasser. Obwohl ich protestiere, bin ich froh, dass ich wieder im Wasser bin. Wir planschen noch ein bisschen und gehen dann zu unseren Handtüchern. Während ich mich vom Wind und der Sonne trocknen lasse, schaue ich über den See. In der näheren Umgebung ist keine Stadt. Es gibt nur immer wieder kleine Ansiedlungen. Eine gefällt mir besonders und ich überlege an einem der Tage hier dort hinzuradeln. Der Himmel ist makellos blau und über einem der Berge sind ziemlich viele Gleitschirmflieger unterwegs. Einer davon wird wahrscheinlich bald mein Vater sein.
Anschließend gehen wir zum Supermarkt des Campingplatzes, der überraschend klein ist. Die Kassiererin spricht französisch, trotzdem ist das Einkaufen selbst für meinen Vater kein Problem. Danach schauen wir noch beim Restaurant vorbei, das wie erwartet ziemlich teuer ist. Mit Spagetti, Würsten und einer Flasche Wein kehren wir zu unserem kleinen Haus zurück und mein Vater kocht, während wir den Tisch decken. Tomatensoße haben wir noch von zu Hause mitgebracht. Es schmeckt gut, nur die Würste sind sehr gewöhnungsbedürftig. Danach fällt uns auf, dass wir so ziemlich alles vergessen haben, was man zum Abwaschen braucht. Morgen müssen wir ein größeres Einkaufscenter suchen.
Während ich all dies niederschreibe, spielen mein Vater und meine Schwester Karten. Ich glaube, das Spiel heißt 'sechsundsechzig'. Ich werde jetzt auf jeden Fall ins Bett gehen.
Eine gute Nacht wünsche ich, mal schauen, wie meine wird.
Lied des Tages: Lady Gaga - Applause


Tag 2:
Ich wache auf, weil Regen gegen das Fenster prasselt, unter dem ich schlafe. Regen? Ich bin verwirrt. Der Wetterbericht hat gesagt, es wird schön heute. Ich bemerke, dass das Geräusch von der anderen Seite kommt. Die Dusche. Mein Vater duscht. Meine kleine Schwester ist auch wach. Mal wieder. Die Nacht war nicht wirklich angenehm. Es war kalt, die Betten sind klein und die Matratzen hart. Ich bin oft aufgewacht. Deshalb fühle ich mich auch noch nicht wirklich ausgeschlafen.
Nach dem Duschen kommt mein Vater in unser kleines Zimmer. Er hat gehört, wie ich mich mit meiner Schwester unterhalten habe. Man hört hier alles. Meine kleine Schwester geht Croissants und Baguette holen, bei dem kleinen Shop gegenüber der Rezeption. Mein Pa kocht Kaffee und ich decke den Tisch. Mir ist immer noch kalt. Heute Abend müssen wir die Heizung anmachen. Die Croissants sind himmlisch. Locker und luftig. So gute gibt es in Deutschland nicht. Das Frühstück ist also richtig gut, nur Kaba und Milch gibt es nicht. Wir räumen den Tisch ab und ziehen uns um. Kurze Hose und T-Shirt. Zuerst zeige ich meinem Pa einen Vogel, aber in der Sonne ist es angenehm warm.
Wir steigen also auf unsere Räder und radeln einfach mal los. Es geht Richtung Annecy, 20 Kilometer von Doussard entfernt. Der Radweg geht am See entlang und ist deshalb eigentlich immer flach. Er ist gut ausgebaut, wie eine Straße. Es gibt sogar einen Mittelstreifen. Kein Wunder also, dass uns immer wieder Rennradler überholen und entgegenkommen. Auf einmal pfeift jemand hinter uns. Kurz danach werden wir wieder von einem überholt. Als das öfter passiert verstehen wir das System. Klingeln sind hier in Frankreich anscheinend ganz selten. Pfeifen ist der Ersatz dafür. Wir fragen uns, wie die Leute in Deutschland darauf reagieren würden und finden die Vorstellung von den Gesichtern der Menschen sehr lustig.
In einem der kleinen Dörfer - Duingt - , aus denen dieser Teil des Landes zu bestehen scheint, steht ein Schloss. Wir halten an und machen Fotos. Danach geht es weiter. Wir radeln tatsächlich bis Annecy. Es kommt einem gar nicht so vor, als würde man so weit radeln. Annecy ist ein bisschen das Venedig von Frankreich. Schmale Straßen, viele Restaurants - vor allem Pizzerien, was mich sehr verwirrt -, Souveniershops und sogar ein Markt. Der wird allerdings gerade abgebaut. Wir bleiben nicht so lange und radeln den gleichen Radweg wieder zurück, den wir gekommen sind. Schon ganz in der Nähe des Camping Platzes setzen wir uns in eine Art kleines Restaurant, das zu einem MiniGolf Platz gehört. Die Bedienung ist freundlich und spricht für uns sogar Englisch. Mein Vater ist Salat mit Fleisch- Streifen, ich einen Salat mixte, auf dem sogar frische rote Beete und Wassermelone ist, meine Schwester Pizza. Als die Bedienung kommt und uns fragt: "Everything allright?" Sind wir zuerst alle so verwirrt, dass sie Englisch spricht, dass ich nur ein "Qui" herausbringe und erst freundlich lächle, als sie schon fast wieder weg ist. Erst langsam verstehe ich, was sie uns mit ihrem französischen Akzent gefragt hat. Mein Vater und meine Schwester verstehen es erst, als ich es ihnen erkläre. Hätte sie auf französisch geredet, hätten zumindest meine Schwester und ich schneller reagiert. Das Essen ist wirklich lecker. Als wir fertig sind, fragt sie, ob wir noch ein Dessert oder Kaffee haben wollen. Mein Vater bestellt sich einen Kaffee. Sie bringt ihn und legt uns gleich die Rechnung auf den Tisch. Dann geht sie wieder. Wir wissen nicht ganz, wie das System funktioniert und mein Vater klemmt einen Geldschein über die Rechnung. Als sie ein paar Mal vorbeiläuft ohne zu reagieren, fragen wir uns, ob das vielleicht doch die falsche Art ist zu bezahlen. Mein Vater meint, er hätte die Leute in das Haus gehen sehen und danach sind sie gegangen. Also machen wir es genauso. Ob es richtig war, wissen wir nicht, aber es hat funktioniert, so falsch kann es also nicht gewesen sein.
Wir radeln wieder zum Campingplatz und gehen wie am Tag zuvor an den See zum Baden. Meine Schwester und ich pusten unsere Luftmatratzen auf, paddeln hinaus und lassen uns von den Wellen ans Ufer zurückspülen. Da es mir allerdings fast zu kalt ist, gehen wir aus dem Wasser und legen uns zu unserem Vater auf die Wiese. Gegen sechs Uhr ziehen wir uns um, setzen uns ins Auto und gehen auf die Suche nach einem Supermarkt, der recht schnell gefunden ist. Den Lidl beachten wir nicht und gehen stattdessen in den gegenüber. Wir kaufen eine Melone, Trauben, zwei Flaschen Rotwein, Baguette, Salami, Butter, Milch, Kaba, Spülmittel, zwei Schwämme, Camembert und noch eine Wurst, deren Namen ich nicht weiß, die aber auch sehr gut schmeckt. Beim Abendbrot sind wir sehr zufrieden mit unserem Einkauf.
Danach bringt mein Vater mir noch das Spiel 'sechsundsechzig' bei, das er am Vorabend schon mit meiner kleinen Schwester gespielt hat. Es ist nicht so kompliziert, wie ich dachte und ich habe den Dreh schnell raus. Ich mag das Spiel.
Bevor wir ins Bett gehen, laufen wir noch an den See hinunter. Die Luft ist kühl, die Sterne über uns funkeln und die Lichter der Häuser spiegelt sich im See wieder. Nur der Mond ist unauffindbar. Die Atmosphäre ist wunderschön und ich kann verstehen, dass das Pärchen, das auf der Wiese liegt, sich so wohl fühlt. Wir bleiben nicht lange.
In unserem Zimmer ist es dank der Heizung inzwischen mollig warm und wir stellen sie wieder aus. Dann kuscheln wir uns in unsere Bettdecken und schalten ohne uns noch groß zu unterhalten das Licht aus.

Tag 3:
Ich liege in meinem Bett unter dem Fenster und ziehe die Decke noch etwas enger um mich. Obwohl es gestern Abend so schön warm war, ist es doch noch ziemlich kalt in unserem Zimmer geworden. Meine Schwester schläft noch. Ich höre, wie mein Vater in dem Hauptraum, der gleichzeitig Küche ist, die Gasplatte anmacht. Er setzt Wasser für seinen Kaffee auf. Ich steige aus dem Bett und versuche möglichst leise zu sein. Allerdings stoße ich gegen den Türrahmen. Ich bin es nicht gewohnt, dass alles so eng ist. Meine Schwester wacht zum Glück trotzdem nicht auf. Ich gehe zu meinem Vater und hole schon einmal Teller aus dem Schrank. Kurz nach mir kommt meine Schwester aus dem Zimmer. Also ziehe ich mir einen Pulli an, schlupfe in meine Schuhe und gehe Croissants und ein Baguette holen. Unser Hauptnahrungsmittel ist inzwischen das Baguette. Trotzdem will ich unbedingt noch Crêpes und Mousse au Chocolat essen. Nach dem Frühstück ist mein Vater auf einmal verschwunden. Wir wissen nicht, wo er hin ist. Ich hasse sowas. Mal ganz kurz Bescheid geben, wäre ja wohl kein Problem gewesen. Immerhin wissen wir, dass er heute gleitschirmfliegen gehen möchte. Also planen wir, nach Doussard hineinzufahren und dort nach Postkarten zu schauen. Dann geht meine kleine Schwester duschen und ich schreibe noch den Eintrag von Tag 2, für den ich gestern einfach zu müde war. Außerdem will ich ja nicht, dass meine Familie weiß, was ich schreibe. Ist das irgendwie verrückt? Dass ich nie will, dass jemand weiß, was ich schreibe... Aber so bin ich. Ich mag das einfach nicht. Naja. Auf jeden Fall ist mein Vater dann wieder aufgekreuzt. Er war am See und hat Gleitschirmflieger beobachtet. Er möchte mit nach Doussard, also ziehe ich mich um, mach mir was zu trinken, sperre mein Fahrrad auf und fahre mit meiner kleinen Schwester voran. Allerdings kommen wir nicht so weit. Mein Hinterreifen hat einen Platten. Super. Also wieder zurück. Natürlich haben wir weder Flickzeug, noch eine Pumpe dabei. Wir suchen also das Loch und fragen dann unsere Nachbarn, die ebenfalls Mountainbikes dabei haben, nach Flickzeug. Allerdings haben auch die nichts für uns. Wir lassen also die Fahrräder stehen und fahren mit dem Auto zum Supermarkt von gestern. Mein Vater hat dort nämlich Autosachen gesehen, dann müsste es ja theoretisch auch was für Fahrräder haben. Wir habe Glück und finden einen neuen Schlauch. Zurück auf dem Campingplatz tigern meine Schwester und ich mit dem Reifen los, um jemanden nach einer Luftpumpe zu fragen. Gar nicht so einfach, wenn man das Wort 'Pumpe' weder auf Französisch noch auf Englisch kennt. Wir suchen also nach einem der wenigen Deutschen, der ein Fahrrad hat. Tatsächlich finden wir ein paar, allerdings ist keiner zu Hause. Also gehen wir bald auf eine Gruppe Camper zu, die in Sachen Fahrrad ziemlich profimäßig aussieht.
"Hello... Ääm... Do you have something to make air in it?", frage ich einen von ihnen und zeige meinen platten Reifen. Er lächelt uns freundlich an und ruft dann in die Runde:
"Hat jemand eine Luftpumpe?" Deutschsprechende Schweizer.
"Ahh ihr sprechts Deutsch. Des isch gut!" Tatsächlich hat nur einer von den sechs eine Miniluftpumpe dabei, sodass es ziemlich lange dauert, um den Reifen aufzupumpen. Einer der Herren ist so freundlich mir zu helfen, während die anderen lauter Witze reißen. Alle sehr nett. Wie fast alle, die ich bis jetzt auf einem Campingplatz kennengelernt habe. Deshalb mag ich das auch so gern. Zelten. Alle sind freundlich und hilfsbereit. Wir bedanken uns also ganz herzlich bei den lustigen Schweizern und kehren zu unserem 'Mobile Home' zurück. Dort hat unser Vater schon das Mittagessen - einen Salat - zubereitet. Dazu gibt es Trauben, Melone und Baguette. Danach haben wir aber nicht mehr wirklich Lust zu radeln und so gehen die beiden an den See, während ich dusche. Die Dusche ist etwas eng, aber das Wasser ist angenehm warm. Ich ziehe mir also meinen Bikini an, schnappe mir mein Handtuch, Rommée Karten und mein Buch (Irischer Abschied), schlupfe in meine Flip-Flops und geselle mich zu den anderen. Bis um halb fünf liege ich also nur in der Sonne und entspanne mich. Ich bin allgemein ziemlich entspannt. Es ist schön im Urlaub zu sein. Wenn man weiß, dass man nicht zum Arbeiten gerufen wird und dass man keine Verpflichtungen hat. Ich kann lesen und schreiben soviel ich will. Ja, ich bin eindeutig im Urlaub! Schließlich stehen wir doch auf, um uns ein Eis zu machen. Um überhaupt irgendwas getan zu haben, radeln wir dann doch noch nach Doussard. Es ist sogar noch kleiner, als ich angenommen habe. Ein Bäcker, ein Immobilienmakler, ein Klamottenladen und ein Souvenirshop, in den wir uns aber, dank des heruntergekommenen Schaufensters, nicht hineintrauen. Außerdem noch ein Restaurant und eine Pizzeria, die sogar eine Speisekarte auf Deutsch hat. Obwohl ich kleine Dörfer eigentlich gerne mag, finde ich dieses nicht besonders ansprechend. Wir sind also nur eine Stunde unterwegs.
Kaum auf dem Campingplatz angekommen, laufen meine kleine Schwester und ich zu dem Shop gegenüber der Rezeption und kaufen Postkarten. Es dauert ewig, bis wir uns endlich entschieden haben. Zum Glück gibt es auch gleich Briefmarken dazu und einen Postschlitz haben wir auch schon entdeckt. Meine Schwester schreibt also Postkarten, während ich den Tisch decke und mein Vater die Cordon Bleus brät, die wir heute aus dem Supermarkt mitgenommen haben. Dazu gibt es die restlichen Spaghetti von Montag und Baguette. Danach schreiben wir noch die Postkarten für die Verwandten und anschließend mache ich noch die für meine Freunde.
Meine Schwester und mein Pa spielen mal wieder Karten, während ich irgendwo doch das Internet vermisse. Wahrscheinlich gehe ich morgen doch mal an die Rezeption und zahle die zwei Euro für einen Tag Wlan, was ich schon etwas teuer finde. Aber das Angebot zehn Euro für eine Woche ist jetzt auch zu spät. Zum Glück habe ich vorhin daran gedacht die Heizung anzumachen. Ich freue mich schon auf ein warmes, molliges Bett, auch wenn es heute Abend nicht ganz so kühl ist, wie die letzten Tage.

Tag 4:
Heute wache ich wieder durch Papa auf. Dieses Mal liegt er aber im Bett, als ich aufstehe. Meine kleine Schwester hat sich am Morgen zu ihm gekuschelt. Ich habe ziemlich Hunger, deshalb reiße ich auch gleich mal alle Gardinen und Fenster auf, damit die beiden aufstehen. Meine kleine Schwester ist wieder dran mit Croissants und Baguette holen - mein Papa weigert sich ja mit der Begründung, wir sollten doch üben, um unsere Sprache zu verbessern. Heute bringt meine Schwester allerdings keine Croissants sondern 'Pain Chocolat' mit, also Brot mit Schokolade. Das ist auch gut, aber Croissants sind eben noch besser, vor allem die Französischen.
Dann fahren wir mit dem Auto auf den Berg, auf dem die ganzen Gleitschirmflieger immer starten. Am Fuß des Passes nehmen wir noch einen jungen - sogar ziemlich hübschen - Mann mit, der auf seinem Gleitschirm sitzt und eine Mitfahrgelegenheit sucht. Er ist auch total nett und unterhält sich mit uns auf Englisch. Er kommt ursprünglich aus der Gegend von Toulouse und ist auch erst seit einem Jahr hier. Da soll nochmal jemand sagen, die Franzosen sprechen nicht gerne Englisch. Es ist auch wirklich schön da oben - auch wenn ich es mir jetzt anders überlegt habe und nicht unbedingt raufradeln möchte, da der Pass länger ist, als ich dachte. Von da oben hat man einen wunderschönen Blick über den gesamten See, der sich in verschiedenen Schattierungen zeigt.
Wir bleiben eine ganze Weile da oben und machen Fotos. Die Gleitschirme starten da immer sofort hintereinander. Ich glaube, pro Minute zwei Stück. Das ist total Wahnsinn. Und von dem Sicherheitstraining ist ein Franzose oben, der den Fliegern immer in den Leinen zieht, auch wenn die schon Anlauf nehmen und er schreit auch die ganze Zeit rum. Da haben es die Deutschen mit der Frau schon besser erwischt, die steht nämlich am Ende der Startbahn und spricht ganz ruhig zu denen durch ihr Walkie-Talkie.
Um eins fahren wir dann ungefähr wieder runter und Papa fährt dann, gleich nachdem er sich ein Baguette gemacht hat, zur Landebahn und wird von dort von einem Gleitschirmflieger-Taxi mitgenommen. Meine Schwester und ich essen ein kleines Eis und gehen dann zum See runter. Dort legen wir uns erstmal gemütlich mit den Luftmatratzen auf das Wasser und schauen den Fliegern zu. Irgendwann lassen wir uns dann ans Ufer treiben und gehen zu unseren Handtüchern. Die ziehen wir in die Sonne und legen uns dann hin.
Und ich bin total entspannt. Ich spüre, wo mein Körper den Boden berührt, und wo er in der Luft ist. Ich spüre das Gras an meinen Füßen und die Erde zwischen meinen Zehen. Ich fühle mich. Ich bin auf einmal der Mittelpunkt der Welt, um die sich alles dreht. Ein Hund bellt, Franzosen unterhalten sich leise auf ihren Liegen, Kinder plantschen im Wasser. Eine Frau lacht und ein Mann steigt in das Lachen mit ein. Aber das alles passiert um mich herum. Es fühlt sich so an, als würde das alles nur für mich passieren. Als würde die Existenz der Welt von mir abhängen. Das hört sich vielleicht egoistisch und zu selbstsicher an, aber es fühlt sich gut an. Es fühlt sich so an, als wäre ich wichtig für die Welt. Und ich genieße das Gefühl, weil ich weiß, dass ich es so schnell nicht haben werde.
Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn auf einmal ist es kalt und die Schatten der Bäume haben uns schon lange eingeholt. Es ist inzwischen schon nach vier. Also stehen wir auf und gehen zu unserem 'Mobile Home', um auf unseren Vater zu warten. Dort essen wir zuerst noch einmal ein kleines Eis und legen uns dann auf die Liegestühle und lesen. Außerdem schauen wir uns Fotos an, die wir schon gemacht haben und hören Musik - Die Toten Hosen. Eine Stunde später kommt mein Vater wieder. Er ist total begeistert. Er hatte Glück mit dem Wetter, außerdem war über Mittag an der Startbahn nicht ganz so viel los.
Wir liegen nur noch rum, bis wir irgendwann beschließen Pizza von der Pizzeria zu holen, die wir gestern in Doussard gesehen haben. Also fahren meine Schwester und mein Pa los, allerdings gibt es die Pizza erst ab sieben Uhr und so kommen sie ziemlich schnell wieder. Um sieben holen sie dann also die Pizza und wir essen. Ich habe eine mit Salami und Pilzen. Nicht die beste, die ich je gegessen habe, aber gut. Zum Nachtisch gibt es mal wieder Eis und danach mache ich mich gleich fertig, weil ich so müde bin.
Ich sitze also im Schlafanzug gerade hier draußen auf der Veranda. Bis gerade eben war mein Vater noch am See unten und meine Schwester hat gelesen. Jetzt unterhalten sie sich gerade. Ich schreibe und höre Musik - Avril Lavigne und die Toten Hosen. Die Niederländer von der anderen Seite des Weges haben uns gerade noch vier Mini-Magnums geschenkt, weil sie morgen abreisen. Die Franzosen, die rechts neben uns wohnen, sitzen heute zum ersten Mal am Abend ebenfalls auf der Veranda und genießen die warme Abendluft. Der Himmel ist bewölkt, deshalb ist es wärmer heute Abend, als die letzten Tage, aber am Tag war der Himmel blau, deshalb stört es mich nicht. Inzwischen singe ich bei den Liedern mit. Ich kenne sie fast alle auswendig. Ich liebe diese Musik. Sie macht mich total ruhig. Aber ich glaube viel ruhiger kann ich auch nicht mehr werden. Der Urlaub tut mir auf jeden Fall gut. Nur will ich irgendwie trotzdem nicht länger bleiben. Papa und Karin überlegen nämlich die ganze Zeit, sollte das Wetter doch nicht so schlecht sein, wie angesagt, den Aufenthalt zu verlängern. Aber ich wäre doch gerne wieder zu Hause. Ein bisschen möchte ich mich eben doch auf die Schule vorbereiten. Mein letztes Jahr. Das ist so Wahnsinn. Zack! Schon sind elf Jahre vorbei. Aber ich möchte jetzt nicht daran denken.
Irgendwie will ich nicht aufhören zu schreiben. Aber ich bin müde. Vorher wollte ich unbedingt alleine sein. Endlich mal wieder alleine sein. Und jetzt genieße ich die Gesellschaft der anderen. Komisch eigentlich.
Meine Schwester hat heute die Postkarten eingeworfen. Ich bin gespannt, wann sie ankommen.
An Tagen wie diesen wünscht man sich Unendlichkeit.
Unendlichkeit. Wie oft habe ich darüber schon nachgedacht. Wie ist es, wenn man unendlich viel Zeit hat. Wenn man unsterblich ist. Oder ist das nicht dasselbe? Unendlichkeit und Unsterblichkeit. Irgendwie nicht. Unendlichkeit gibt es. Vielleicht nicht für uns, aber das Universum hat irgendwie eine Unendlichkeit. Es gab es schon immer und wird auch immer existieren. In unserer Vorstellung zumindest. Aber Unsterblichkeit? Es gibt ja Wesen in unserer Fantasie die Unsterblich sind. Vampire zum Beispiel. Irgendwie mag ich Vampire. Die haben irgendwie was.
Ich nerve gerade meine kleine Schwester, weil ich die ganze Zeit mitsinge. Ich glaube, ich werde mich jetzt auch hinlegen. Oder zumindest aufhören zu schreiben. Es ist jetzt auch genau 22.00Uhr.
Too many, too many problems.
Lied des Tages: Bruno Mars - Treasure

Tag 5:
Ich liege schon fast die ganze Nacht wach. Zu meinem Erstaunen bin ich tatsächlich nochmal eingeschlafen. Doch während ich wach war, hatte ich Zeit zum Nachdenken. Zu viel Zeit zum Nachdenken. Denn irgendwann komme ich wieder auf deprimierende Gedanken, die, wäre ich alleine, wieder einmal Tränen hervorrufen würden. Aber ich bin nicht allein. Meine Schwester schläft tief und fest wie immer. Und plötzlich schlafe ich wie gesagt doch wieder ein. Aufwachen tue ich von demselben Geräusch wie die anderen Tage zuvor auch: Mein Vater, der mit dem Geschirr klappert. Er macht das absichtlich. Trotzdem schläft meine Schwester weiter. Erst als er den Kopf zu unserer Türe hereinsteckt wacht sie auf. Ich ziehe mir meine Bettdecke über den Kopf, eine Geste, die jeder versteht. Aber meine Schwester hat Hunger und ich bin heute dran mit Croissants holen. So nimmt sie mir erst meine Decke weg und zieht dann so lange an meiner Hand, bis ich unsanft auf dem Boden lande. Jetzt erst recht nicht mehr. Ich beklage mich lauthals darüber, dass sie mir weh getan hat und lege mich wieder ins Bett, die Hände zwischen Matratze und Bauch eingeklemmt, das Gesicht in das Kissen gepresst. Heute ist nicht mein Tag, eindeutig nicht. Wieder bemerke ich, dass wir schon zu lange alle aufeinanderhocken, denn zumindest mein Vater und ich sind so, dass wir unseren Rückzugsort brauchen.
Irgendwann stehe ich dann doch auf und ziehe mich um. Als ich in die Küche komme, stelle ich fest, dass die beiden draußen auf der Veranda vor gedecktem Tisch sitzen und darauf warten, dass ihnen die Croissants geliefert werden. Ich unterdrücke den aufsteigenden Zorn in dem ich mir sage, dass ich ja schließlich auch mit holen dran wäre. Trotzdem nehme ich vorher noch gemütlich mein Handy in die Hand und schließe es an das Ladekabel an, was ich gestern Abend eigentlich schon machen wollte, es dann aber vergessen habe. Dabei sehe ich, dass ich eine Nachricht erhalten habe. Mein Chef will wissen, ob ich schon wieder zurück bin und um zwölf arbeiten kann. Der hat vielleicht Ideen. Hab ich ihm doch extra geschrieben, dass wir eine Woche weg sind, damit er mich fürs Wochenende nicht einplant. Nun ja, er ist ja selber schuld. Ich schreibe ihm nicht zurück.
Ich gehe also wieder einmal zu dem Shop gegenüber der Rezeption und kaufe ein Baguette und drei Croissants. Ich bekomme sogar zwei geschenkt, weil sie so klein sind. Wir frühstücken und danach ist mein Vater mal wieder verschwunden. Aber inzwischen wissen wir ja, wo wir ihn wiederfinden. Bald gehen also auch meine kleine Schwester und ich zum See. Ein paar Gleitschirmflieger sind absichtlich ins Wasser geflogen, um die Rettung werfen zu üben und mein Vater musste da natürlich zuschauen. Wir legen uns ins Gras und beobachten sie noch eine Weile. Dann stehen wir auf um Badesachen zu holen.
Um zwei werden wir dann doch vom Hunger geplagt und mein Vater fährt einkaufen, während meine Schwester und ich Zwiebeln schneiden, den Müll wegbringen und lesen. Es gibt Salat mit Tomaten und Baguette mit Blauschimmelkäse und Camembert. Außerdem Melone. Ich will eigentlich Crêpes, aber meine Wünsche werden inzwischen nicht mehr respektiert. Es kommt mir zumindest so vor. Vielleicht ja auch nur, weil ich heute nicht in bester Stimmung bin. Als Nachtisch gibt es Eis und meine kleine Schwester wäscht ab, während mein Vater und ich im Liegestuhl liegen und lesen. Leider haben wir nur ganz kurz am Spätnachmittag Sonne auf unserer Veranda. Irgendwann sitzt meine Schwester wieder anstatt mein Vater auf dem Stuhl und er geht mal wieder an den See zum Baden. Nein, heute machen wir nicht viel. Ich lese mein Buch zu ende und freue mich, dass ich wenigstens das geschafft habe, habe ich doch sonst nichts gemacht von dem, was ich mir vorgenommen hatte. Dann haut meine Schwester einfach ab. Plötzlich ist sie weg mit den Worten, sie gehe zu Papa. Und schon bin ich alleine. Endlich alleine, was ich mir ja schon gewünscht habe. Aber hier möchte ich nicht alleine sein. Alleine sein möchte ich zu Hause in meinem Zimmer. Morgen, morgen wieder.
Mein Vater lädt gerade das Fahrrad meiner Schwester ins Auto. Mir fällt auf, dass es keinen Sonnenuntergang gibt. Genauso wenig, wie einen Sonnenaufgang. Auf einmal ist sie da und auf einmal ist sie wieder weg. Sie taucht hinter den Bergen auf, lacht alle aus dem Schlaf und kaum haben die Menschen sich daran gewöhnt, dass sie da ist und sie wärmt, verschwindet sie wieder. Einfach so, ohne sich zu verabschieden. Wahrscheinlich bekommen es die meisten nicht einmal mit, wenn sie geht. So schnell und leise verschwindet sie. Und deshalb habe ich noch nie einen Sonnenaufgang oder - untergang gesehen. Weil es bei uns genau so ist. Die Berge bleiben einfach stehen und erlauben ihr, sich hinter ihnen zu verstecken, damit auch ja keiner sieht, wo sie hingegangen ist. Zack! Weg.
Meine Schwester macht Rührei für heute Abend. Es wird wieder kein typisch französisches Essen geben. Mein Vater liegt im Liegestuhl, ein Gläschen Wein in der Hand. Und ich bin mir sicher, den Ablauf des Abends jetzt schon vorhersagen zu können. Wir essen. Wir packen. Wir sitzen draußen. Wir spielen Karten. Ich will eigentlich schreiben, aber da ich es jetzt schon tue, werde ich es heute Abend nicht mehr machen. Gegen zehn Uhr, wenn die Flasche Wein gelehrt ist, gehen wir alle in unsere Betten. Vielleicht schauen wir auch noch ein letztes Mal am See vorbei, damit wenigstens wir uns verabschieden.
Ich habe nicht einmal am See mit meinem Laptop gesessen und meine Geschichte weitergeschrieben. Obwohl ich es mir doch vorgenommen habe. Deshalb habe ich ihn ja eigentlich gekauft. Aber ich brauche dazu Stille. Und Stille gibt es hier nicht. Irgendwer ist immer da. Deshalb will ich nach Irland. Weil ich fest davon überzeugt bin, dass ich dort die Stille finden werde, die ich schon die ganze Zeit suche. Nicht die Stille, die bedrückt und die einem klar macht, dass man alleine ist. Ich suche die Stille, die einen umschließt und die einem die Augen öffnet. Mit der man alles auf einmal aus einem anderen Blickwinkel betrachtet und mit der man die Sonne am Horizont aufgehen sieht.

Tag 6:
Ich wache um 8Uhr auf. Meine Schwester geht ein letztes Mal Croissants und Baguette holen. Ich beschließe, meine Schlafhose anzulassen für die Fahrt, ist ja auch viel gemütlicher. Also ziehe ich mir mein schwarzes Top und meine Lieblingsstrickjacke in grün an. Kaum haben wir gefrühstückt und uns ein bisschen was zu essen für die Fahrt gemacht, fangen wir an das 'Mobile Home' zu putzen. Ich behaupte natürlich, dass das theoretisch nicht unsere Aufgabe ist. Denn auf dem Zettel steht das ganze im Passiv, also etwa so: "Nachdem das 'Mobile Home' saubergemacht wurde, bekommen Sie das Pfand wieder zurück." Nur eben auf Englisch. Naja, wir machen es auf jeden Fall trotzdem und hinterlassen alles fast ordentlicher, als wir es bekommen haben. Gegen zehn Uhr geht es dann los und natürlich passiert nichts wirklich spannendes. Ich zappe in den Radiokanälen und rege mich tierisch über das Wort 'verunfallt' auf, dass die Schweizer immer sagen. Das hört sich doch total bescheuert an. Naja, wenn sie meinen. Gegen 17Uhr kommen wir dann wieder zu Hause an. Wir essen Kuchen und schauen Bilder an. Natürlich war meine erste Reaktion ins Internet zu gehen. Eigentlich wollte auf blogger.de, aber plötzlich standen alle um mich rum, weil sie Fotos schauen wollten und dann ging das natürlich nicht.
Jetzt bin ich aber wieder froh, dass ich wieder zu Hause bin und irgendwie freu ich mich - so blöd sich das jetzt anhört - doch auf die Schule. Ein Jahr noch! Und jetzt erst mal Bratwurst mit Pommes essen gehen!

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