Gedanken
Sonntag, 3. Februar 2013
Komplimente
Ich liebe es Komplimente zu bekommen. Dann fühlt sich alles richtig an, als wäre man DER Profi in diesem Gebiet. Schade nur, dass so etwas nur sehr selten vorkommt. Meistens nehmen es die Leute als selbstverständlich an, dass man etwas kann und denken gar nicht darüber nach, dass der andere vielleicht noch unsicher ist, ob er das wirklich so gut gemacht hat. Bayern 3 hat heute darüber gesprochen. Und sie haben eine Reporterin losgeschickt, die allen möglichen Leuten ein Kompliment gemacht hat. Vielleicht sollte man das öfter machen. Einfach mal zu den Leuten hingehen und ganz offen sagen, was einem an ihnen gefällt. Wir in Deutschland sind, finde ich, sowieso sehr verschlossen. Ich weiß es nicht mehr ganz genau, aber irgendwo habe ich mal gehört, dass es in Japan oder China oder so unhöflich ist, wenn man in ein Restaurant geht und an einem Tisch, an dem schon welche sitzen, sind noch Plätze frei und man setzt sich wo anders hin. Im Englischunterricht haben wir gelernt, dass es in Irland unhöflich ist, auf jemanden zuzugehen und zu sagen: 'Excuse me, can you tell me the way to the ... please?!' Da muss man sich schon vorher eine halbe Stunde mit dem unterhalten haben, bevor man fragen kann. Hier sind immer alle so in Hektik. Und ich habe das Gefühl, desto schneller die anderen werden, desto langsamer werde ich. Ich weiß schon, warum ich in irgendein abgeschiedenes, kleines Dörfchen in Irland möchte.

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