Gedanken
Samstag, 11. Mai 2013
Nacht
Ganz fest presse ich die Stoffrobbe an meinen Körper. Zusammengekauert liege ich da. Nur meine Augen schauen noch unter der Decke hervor. Aber ich sehe nichts. Alles ist verschwommen oder schwarz. Die Tränen fließen unaufhaltsam weiter. Über meine Nase, die Wange, bis zum Kinn. Dort verweilen sie ein paar Sekunden, um schließlich auf das Kissen zu tropfen. Wieder fängt mein Körper an zu beben. Ein Schluchzen dringt aus meiner Kehle. Wenn sie jetzt da wäre, denke ich mir. Wenn sie jetzt da wäre, würde ich ihr erzählen, wie weh sie mir getan hat. Und sie würde mir zuhören und würde es verstehen. Sie würde sich entschuldigen und mich in den Arm nehmen. Und dann würde endlich alles wieder so werden wie früher. Wieder beginnt sich das Beben in meinem Körper aufzubauen. Ich kann spüren, wo es anfängt. Da. Unter der linken Brust. Unter den Rippen. Da fängt es an. Dann geht es in den Bauch. Schnell drehe ich mich auf den Bauch. Ich drücke mein Gesicht in das Kissen. Mein Mund öffnet sich. Zu spät. Ich habe den Schrei unterdrückt, der sich gerade den Weg hinaus bahnen wollte. So würde es nicht ablaufen. Wenn sie jetzt da wär, hättest du nie angefangen zu weinen. Und du hättest ihr niemals erzählt, wie sehr sie dir weh tut.

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