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Donnerstag, 10. Juli 2014
Gedanken/34
am Donnerstag, 10. Juli 2014, 01:16 im Topic 'Gedanken'
Du starrst einfach weiter die Wand an. Den Blick fest auf diesen einen Punkt gerichtet, starrst du einfach weiter die Wand an. Weil es nichts in diesem Leben gibt, was dich davon abhalten könnte, das zu tun, was du gerade tun willst. Und jetzt willst du nun einmal die Wand anstarren. Wieso auch nicht? Da gibt es allerlei zu sehen und wenn man es lange genug macht, dann hört man irgendwann auf zu denken und man hört auf zu sehen und zu hören und auf einmal ist man ganz alleine auf dieser Welt und vielleicht, ganz vielleicht, wenn man Glück hat, dann fällt man vom Stuhl, ohne etwas zu spüren und kann dann auf dem Boden liegen und einschlafen. Weil am nächsten Morgen einfach alles besser sein wird. Du beginnst zu lachen, weil du ja weißt, dass es nicht so sein wird, weil du weder Lust noch Talent genug hast, um deine Träume zu verwirklichen, die doch eigentlich sowieso nur dummes Geschwätz sind - Träume eben. Es ist als würden sie alle um dich herum stehen und dich anschreien. Leb deine Träume! Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum! Und sie schreien weiter auf dich ein, während du einfach die Wand anstarrst. Es fühlt sich an, als wärst du leer, als würde dich keiner verstehen, nicht einmal du selbst, weil sie einfach alle an dir vorbei laufen. Und du beginnst dich zu fragen, was dir eigentlich wichtig war bis jetzt im Leben, richtig wichtig und dir fällt nichts ein, weil alles, was du für echt gehalten hast, eigentlich nur ein einziges Theaterspiel war. Die Schauspieler reißen sich die Masken von den Gesichtern, das Bühnenbild fällt um und der Vorhang wird endlich zugezogen. Auf einmal ist da nichts mehr außer ein Haufen Lügen und Intrigen, keiner hat auf dich Bock, nicht einmal du selbst. Denn anstatt einmal raus zu gehen und mit den anderen zu feiern, sitzt du einfach nur da und starrst weiter die Wand an. Irgendwann hörst du auf zu sehen und zu hören und zu denken und dann fällst du, wenn du Glück hast, vielleicht sogar vom Stuhl und liegst auf dem Boden und schläfst endlich ein.
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