Gedanken
Gedanken/37
Eingesperrt

'Pairic', schrie sie und der kleine Junge drehte sich mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht zu ihr um, nur um dann weiter von ihr weg zu laufen. 'Pairic', rief sie noch einmal und ging schnellen Schrittes hinter ihm her. Er war zu gut erzogen, um das Grundstück zu verlassen. Als er an dem Holzzaun ankam, kletterte er ein Stück daran hoch und schloss das Gatter. Sie blieb stehen, warf ihm noch einen letzten warnenden Blick zu und machte sich dann auf den Weg, das große Tor zur Straße zu schließen. Erst die rechte Türe, dann die Linke. Als sie das Schloss einhakte, stockte sie für einen kurzen Moment. Ihre Finger glatten das Eisen entlang und sie schaute durch die Stäbe auf die Straße, an deren Seite sich die Bäume und Sträucher so hoch aufbäumten, dass sie nur ein kleines Stück des gepflasterten Weges sehen konnte. Ruckartig drehte sie sich um und lief wieder auf das Haus zu, in dem sie die nächsten 10 Monate verbringen würde. Noch immer konnte sie die kalten Eisenstäbe an ihren Händen spüren und eine Träne machte sich auf den Weg nach draußen. Noch nie hatte sie sich so eingesperrt gefühlt.

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