Gedanken
Sonntag, 2. März 2014
Richtig
Vier Anrufe in Abwesenheit, eine Sms.
Ich weiß nicht, wie ich ihr klar machen soll, dass ich nicht die bin, für die sie mich hält. Ich gehe Abends nicht gerne aus, sondern kuschel mich lieber auf die Couch oder in mein Bett und lass mich von einem Film in eine andere Welt transportieren, damit ich wieder neue Ideen für meine Träume hab. Ich bekomme fast so etwas wie Platzangst, wenn ich jeden Tag etwas mit einer anderen Person mache, wenn ich die ganze Zeit Kontakt halten muss und mich nicht mehr richtig zurück ziehen kann.
Aber ich weiß nicht, ob sie das versteht.

Heute habe ich immer genau das gemacht, was ich gerade machen wollte, das, was sich in diesem Moment richtig angefühlt hat. Ich war dabei vielleicht nicht sonderlich produktiv, aber ich habe nicht ein einziges Mal daran denken müssen, was ich noch alles machen sollte und es war ein schönes Gefühl. Es ist immer noch ein gutes Gefühl. Gitarre spielen, singen, Zeit mit meiner Schwester verbringen. Ein bisschen in das nass-kalte Draußen gehen, wo es inzwischen schon dunkel war und Sinnloses auf Englisch reden. Den zweiten Cecelia Ahern Film schauen und mich nicht trauen, ihr bei den Q&A meine Frage zu stellen. In meinem Bett liegen und schreiben. Einfach die Finger über die Tastatur gleiten lassen, keine Angst, vor falschen Worten. Nichts durchstreichen. Alles stehen lassen. Meine Meinung sagen, meine Gedanken mitteilen. Ich liebe das hier. Den ganzen Tag über habe ich mich gefragt, wo es hinführen wird, wenn ich immer genau das mache, worauf ich gerade Lust habe. Es hat sich gezeigt, dass ich glücklich bin. Dass ich meine Augen schließen kann und ich weiß, dass ich das Richtige gemacht habe. Dass ich weiß, ich würde es genau so wieder machen. Wie gerne hätte ich mehr von diesen Momenten! Schade, dass es in unserer Gesellschaft keine Zeit mehr dafür gibt. Irgendwann werde ich sie mir einfach nehmen, die Zeit. Ich pack sie einfach und halte sie ganz fest, so dass sie nicht mehr einfach so davon fliegen kann. Und dann werde ich wieder dieses schöne Gefühl haben. Dieses Gefühl, dass da noch etwas ist, was auf mich wartet. Dieses Gefühl, dass ich glücklich sein werde. Dass ich glücklich bin.

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