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Samstag, 11. Februar 2017
Erklärung
am Samstag, 11. Februar 2017, 13:01 im Topic 'Alltagswahnsinn'
Ich habe ein paar Mal versucht, hier etwas zu schreiben, aber nach ein paar Sätzen habe ich es sofort wieder gelöscht. Es kommt mir so vor, als hätte ich nichts zu erzählen, obwohl es eigentlich schon ein paar Dinge gibt, die ich schreiben könnte und schreiben möchte. Um ehrlich zu sein, verfasse ich diesen Beitrag auch nur, weil ich nicht weiß, wann ich wieder Wlan haben werde in der nächsten Woche. Aber am besten fange ich einfach mal von vorne an. Vom Poetry Slam habe ich euch noch erzählt, weiter geht es also damit, dass S. mal wieder krank war und deshalb nicht mit mir essen gehen konnte. Ich glaube ihr sogar, etwas enttäuscht war ich dennoch. Der Rest des Seminars ist an mir vorbei getauscht, J. hat mich eh nicht richtig beachtet und nachdem sie am Ende der einzige Grund für mich war, hinzugehen, habe ich dem eigentlichen Thema nicht mehr allzu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Am Sonntag bin ich schließlich nach Hause gefahren, wobei ich eine gute Tat vollbracht und zwei Jugendlichen, die sich ein falsches Ticket gekauft haben, ihre Karten gezahlt habe. Wirklich glücklich bin ich dadurch aber auch nicht geworden. Dabei sagt man doch immer, Gutes tun macht glücklich. Scheint so, als könnte ich es momentan einfach nicht sein. An A. habe ich übrigens fast keinen Gedanken mehr verschwendet. Ich habe mich aber mit meiner Besten getroffen, das erste Mal seit einem Jahr, und wir waren zuerst kurz im Stall und sind dann noch zu ihr gegangen. Wir können immer noch über all die Momente lachen, die wir im Laufe unserer Freundschaft erlebt haben, nur habe ich das Gefühl, dass keine neuen hinzukommen werden. Was ich selbst nicht verstehe, ist, dass ich E. nicht gesagt habe, dass ich da bin. Normalerweise ist das immer eins der ersten Sachen, die ich mache. Aber während ich mit meiner Ma beim Einkaufen war, habe ich auch gemerkt, dass ich zur Zeit einfach nicht gut unter Menschen sein kann und das Gespräch mit der Besten hat mich wohl mehr mitgenommen, als ich wahrhaben möchte. Noch dazu hatte ich gestern ein spontanes Vorstellungsgespräch. Das hat mir die Augen geöffnet hinsichtlich meiner Chancen auf eine Ausbildung, aber ich werde trotzdem weitermachen, schon allein, weil ich keine andere Möglichkeit mehr habe. Ich fühle mich inzwischen seit über einem Monat komplett leer und antriebslos. Jedes Mal, wenn ich dachte, dass es endlich vorbei ist und meine Gefühle sich einen Weg zurück in mein Leben gebahnt haben, würde ich eines besseren belehrt. Aber das Leben geht auch ohne sie weiter. Und: "So far you've survived 100% of your worst days. You're doing great." Jedenfalls sitze ich gerade im Zug auf dem Weg nach Kiel. Ich habe eine halbe Stunde nach Abfahrt bemerkt, dass ich mir ein Ticket für den 11.03. anstatt für heute gekauft habe, wurde bis dahin aber zum Glück noch nicht kontrolliert und bin am nächsten Bahnhof ausgestiegen, um mir ein gültiges Ticket zu besorgen. Jetzt bin ich deutlich ärmer und komme erst zwei Stunden später als geplant an, doch nicht einmal das tangiert mich besonders. Sogar die aufgeregte Vorfreude ist gestern Abend und heute morgen ausgeblieben. Es ist ziemlich anstrengend so zu leben. In Gegenwart anderer Menschen lächeln zu müssen, lachen zu müssen, genervt sein zu müssen. Nach all den Jahren ist es für mich schon ein Automatismus geworden, der, ohne dass ich darüber nachdenken muss, sofort umschaltet. Inzwischen bin ich so gut darin, dass ich mir denke, ich hätte eigentlich Schauspielerin werden sollen. Wenn ich dann Vorschauen auf Filme wie "Fifty Shades of Grey" sehe, weiß ich aber wieder, wieso das nie eine Option für mich war, obwohl ich in der Theatergruppe eigentlich immer Spaß auf der Bühne hatte. Um abschließend noch einmal auf den Anfang dieses komplett ausgearteten Beitrags zu kommen: ich weiß nicht, ob mein Onkel Wlan hat und meine Oma hat ganz sicher keines. Den nächsten Beitrag und Antworten auf eure möglichen Kommentare gibt es daher vermutlich erst in etwa 1 1/2 Wochen. Ich werde in der Zwischenzeit versuchen, meine Gefühle zu finden und währenddessen nicht wahnsinnig zu werden.
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