Gedanken
(Un)Happy
Diese Woche war nicht gut. Naja, es gab schon ein paar gute Momente. Als ich Geschenke eingepackt habe, zum Beispiel. Oder als ich mein Fotoprojekt fertig gemacht hab. Oder als ich Wintersport geschaut und Lebkuchen gegessen hab. Wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob das wirklich so gut war. Ich habe nämlich viel zu viel Wintersport geschaut und ganz sicher auch viel zu viele Lebkuchen gegessen. Ich hab halt versucht mich irgendwie abzulenken, irgendwie diese blöden Gedanken zu vertreiben. Geschafft habe ich es leider nicht. A. ist am Sonntag ja schon richtig früh gegangen. Und jetzt hat er sich die ganze Zeit über nicht gemeldet. Und wenn ich ihn angeschrieben und was gefragt hab, hat er nur kurz geantwortet. Ich mag das nicht. Überhaupt nicht. Eigentlich sollte ich mir nicht so viel dabei denken und ich sollte definitiv nicht alles mögliche hinein interpretieren. Ganz sicher sollte ich das nicht. Aber so bin ich nun einmal. Ich denke viel zu viel darüber nach und ich interpretiere viel zu viel hinein. Und eigentlich sollte er das wissen, weil er der einzige Mensch ist, dem ich alles gesagt habe. Es kommt mir so vor, als hätte er es alles wieder vergessen. Und er soll nicht wieder mit dieser bescheuerten 'Ich bin schüchtern' Ausrede kommen, die kann er sich sonst wo hinstecken. Sorry, aber das nervt inzwischen etwas. Ich möchte mal ganz ehrlich sein. Ich mag A. wirklich gerne. Wirklich, wirklich gerne. Aber ich habe mir von Anfang an gedacht, dass das nicht ewig halten wird. Keine Ahnung, wieso. Ich will nicht mit ihm Schluss machen, das will ich jetzt nicht damit sagen. Ach, keine Ahnung, was ich eigentlich sagen will. Mir gehts einfach nicht gut. Ich habe wieder diese Gedanken, die ich nicht haben will und von denen ich dachte, dass ich sie jetzt endlich los bin. Aber hey, fast zwei Monate hat es geklappt! Das ist so traurig. Wie ich mich hier in meinem Zimmer verstecke, wütend auf die halbe Welt bin und mir nichts sehnlicher wünsche, als in einem anderen Leben aufzuwachen. Ich hab sogar nach Ausbildungsplätzen und Ein-Zimmer-Wohnungen in meiner Lieblingsstadt gesucht. Ich bin irgendwie total überfordert gerade mit allem. Ich zweifle daran, dass das Studium die richtige Wahl war. Ich habe keine Lust mehr, in einer WG zu wohnen. Ich wäre so gerne wieder in der Schule. Ich will mich über die Lehrer aufregen, schlechte Noten kassieren, mit meinen Freunden zusammen sein und bei meiner Familie leben. Ist es nicht unglaublich, wie schnell man von glücklich zu unglücklich wechseln kann?

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