Gedanken
Donnerstag, 4. Januar 2018
Wer
Ich weiß, das ist irgendwie nicht richtig. Keine schönen Weihnachten, kein gutes neues Jahr. Stattdessen nichts oder diese Beschwerden, die vor Nichtigkeiten nur so strotzen. Das Problem ist doch, dass ich gar nicht mehr schreibe. Schon eine ganze Weile nicht mehr. Aber das ist okay. Weil nicht zu schreiben für mich bedeutet, dass mein Leben seine geregelten Bahnen läuft. Vielleicht nicht besonders Abwechslungsreich und vielleicht auch nicht allzu Besonders, aber in dem Trott des Alltags verliere ich alle meine Gedanken - auch die schlechten. Und das ist gut so. Das Problem ist, dass mir in den letzten Wochen wieder alles zu viel geworden ist. Die Berufsschule, dann eine Woche in einer anderen Filiale aushelfen und dafür täglich über zwei Stunden fahren, dann zwei Inventuren, was eigentlich nicht so geplant war, wo ich aber einspringen musste wegen Krankheit. Das hat mich alles ziemlich fertig gemacht, ziemlich runter gezogen. Das hat meinen Trott durcheinandergebracht. Und ich habe wieder angefangen zu denken. Ich habe wieder angefangen, mich zu fragen, wer ich eigentlich bin und wer ich sein will und wieso ich eigentlich immer noch da bin. Ich schlafe schlecht, bin immer müde und habe zu viel abgenommen, trotz des ganzen Essens über Weihnachten und Neujahr. In meinem Kopf dreht sich alles und L.... ja, L. Nachdem ich sie so lange nicht mehr gesehen habe und sie auch nicht zur Lesung gekommen ist, an der sie eigentlich da sein wollte, dachte ich wirklich, dass ich damit klar komme. Sobald ich aber irgendetwas von ihr mitbekomme, weil sie in unserer Filiale anruft, um etwas zu fragen, wenn sie allen schöne Weihnachten wünscht, habe ich wieder ihr Geschicht vor mir und es spielen sich diese ganzen Momente in meinem Kopf ab und mir fallen wieder all die kleinen Dinge ein, die ich über sie weiß. Das hilft nicht unbedingt. Dann ist da noch die Beste, mit der ich mich mal wieder gestritten habe und mit der ich keine Lust mehr habe, mich zu vertragen, weil es ja doch immer in Streit und Enttäuschung endet. Und F. habe ich auch schon ewig nicht mehr gesehen, obwohl ich die Gespräche mit ihm einfach brauche, weil ich das Gefühl habe, dass das die Gespräche sind, die wichtig für mich sind, aus denen ich etwas mitnehmen kann. Bei ihm kann ich einfach ich selbst sein, ganz ehrlich, ohne Lügen. Ich mache nichts mehr außer arbeiten und Wintersport schauen. Und ab und zu über die virtuellen Dächer von Assassins Creed springen. Und Gitarre spielen. Und lesen. Und mich immer und immer und immer wieder fragen, wer ich wohl sein muss, um mich selbst zu mögen, um glücklich zu sein.

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