Gedanken
Sonntag, 19. Juli 2015
Gedanken/44
Gedanken. Sortieren. Sie drehen sich im Kreis wie Lichter in einer Disko. Schwirren herum und verlieren sich im Schweiß der Tanzenden. Wie ein Strobo der die Sicht auf alles Fließende nimmt, schlagen sie immer wieder auf mich ein. Ein Gedanke. Schwarz. Ein Gedanke. Schwarz. Ein Gedanke. Schwarz.
Manchmal wünsche ich mir, es würde schwarz bleiben. Das Licht blendet mich und ich mache meine Augen zu. Ich werde angerempelt und von herumfliegenden Armen geschlagen. Augen wieder auf. Die Erleuchtung. Ganz schnell wieder Dunkelheit. Mit meinen Ellenbogen boxe ich mir einen Weg nach draußen und versuche dabei zu schweben, damit mir niemand auf die Füße treten kann. Draußen. Ruhe. Luft... Schwarz. Es ist so dunkel hier ohne die Gedankenblitze. Gähnende Leere in meinem Kopf. Nur das gleichmäßige, befreite Atmen. Ich höre mir eine Weile selber zu und stelle fest, dass es besser ist als jede Disco Musik. Die Türe hinter mir geht auf und bis sie wieder geschlossen ist, dröhnen die wummernden Bässe und die quietschenden Stimmen zu mir nach draußen. Ich versuche sie auszublenden und drehe mich im Kreis. In die andere Richtung, wie meine Gedanken. Vielleicht heben sich die Drehungen gegenseitig auf und ich kann endlich wieder normal sehen. Aber wahrscheinlich konnte ich das einfach noch nie. Jeder in der heutigen Gesellschaft behauptet unnormal sein zu wolllen, dabei sind sie alle gleich normal. Ich dagegen will normal sein. Die Frage ist nur, ob ich es bin. Ich vermute nicht. Ich bin Durchschnitt. Ist man mit Durchschnitt auch normal? Der Türsteher beachtet mich nicht einmal, denkt ich bin betrunken, obwohl ich den ganzen Abend nur Wasser in mich hinein geschüttet habe. Meine Gedanken verbieten mir Alkohol zu trinken, weil sie darin keinen Sinn sehen. Ich habe mal versucht mich gegen sie zu wehren, aber ich habe den Kampf verloren. Sie haben mich problemlos nieder gedrückt mit ihren scharfen Argumenten. Worte. Wenn es die Worte nicht gäbe, hätte ich keine Gedanken. Meine ganzen Probleme wären damit gelöst. Denn ohne Denken würde ich fühlen. Momentan fühle ich nämlich nicht. Selbst in einem überfüllten Keller mit halbnackten Menschen fühle ich nicht. Taubheit hat von meiner Seele Besitz ergriffen und lässt sie nicht mehr los. Umklammert mein Herz und legt es in Ketten, damit es nicht ausbrechen kann. Manchmal wünsche ich mir, es würde aufhören zu schlagen. Dann schlage ich mir aber immer selber, weil der Wunsch einfach idiotisch ist. Aber auch dann wären meine Gedanken endlich weg. Ich höre auf mich im Kreis zu drehen, weil ich merke, dass es nichts bringt. Mir ist schwindlig und ich taumle die Straße entlang wie ein Besoffener, der den Weg nach Hause nicht findet. Ich finde meinen Weg immer nach Hause. Es ist der Mittelpunkt meiner Welt. Nur heute kann ich nicht nach Hause gehen. Ich bin zu alt geworden, um dort bleiben zu dürfen. Es war meine gesellschaftliche Pflicht raus zu gehen und mich frei zu fühlen. Also bin ich gereist und habe neue Länder und neue Orte entdeckt, habe neue Menschen kennen gelernt und ... keine Freunde gefunden. Es war praktisch Leute meines Alters dort zu kennen, aber ich konnte sie nicht fühlen. Ich habe gemerkt, dass ich eigentlich nirgendwo Freunde habe. In diesem Moment hat die Taubheit die Ketten enger geschnallt und mein Herz hat angefangen zu bluten. Es hat geblutet, bis die Wunde verheilt und nur noch eine riesige Narme übrig war. Seit dem ist ein Teil meines Herzens leer. Wie ein Haus, das kein zu Hause mehr ist. Aber mein Herz schlägt weiter. Als wäre nie etwas geschehen. Ich stolpere schnell auf den Gehsteig zurück, als ein Auto mir entgegen kommt. Meine Gedanken haben mich gelenkt, ohne sie wäre ich wahrscheinlich schon gar nicht mehr am Leben. Sie sind präsent, immer und überall. Und sie lassen mich nicht los, lassen nicht zu, dass ich mich in der Gefühlswelt verirre um nie wieder zurück zu kommen. Wahrscheinlich wünsche ich es mir deshalb so sehr - weil ich es nicht haben kann. Ich liebe es mich zu verlaufen, weil man genau dann die schönsten Orte findet. Ruckartig bleibe ich stehen und frage mich, ob ich es vielleicht übertrieben habe. Mein ganzes Leben lang irre ich schon durch Straßen und Gassen, über Pfade und Wege und doch habe ich nie das Gefühl gehabt, dass es der richtige ist. Noch einmal drehe ich mich im Kreis, renne dann zurück, an dem Türsteher vorbei, in den Club hinein. Wummernde Bässe und quietschende Stimmen begrüßen mich, Leute treten mir auf die Füße und schlagen mich mit ihren herumfliegenden Armen. Und meine Gedanken sind endlich still.

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Mittwoch, 8. Juli 2015
Gedanken/43
Der kleine Vogel

Ich halte einen Vogel in der Hand. Er sitzt in meiner rechten. Meine Linke halte ich vorsichtig über ihn. Schützend, aber auch wie ein Käfig. Er beginnt zu zwitschern. Ganz leise erst, aber als er die Freiheit zwischen meinen Fingern sieht, wird er immer lauter, immer fordernder. Ich stehe hier ganz alleine mit dem kleinen Vogel. Um mich herum ist nichts außer Wiesen und Felder. Keine Straße, kein Lärm der Motoren, kein Mensch. Ein kleines, ganz seltenes Stücken der Natur, das der Habgier des Menschen noch nicht zum Opfer gefallen ist. Der perfekte Ort für einen kleinen Vogel, der sich nach ein bisschen Freiheit sehnt. Mehrmals zähle ich im Kopf bis drei, aber ich schaffe es nicht meine linke Hand anzuheben. Ich will ihn nicht gehen lassen. Langsam geht die Sonne hinter den Hügeln unter und färbt den Himmel orange und gelb. Ich spüre wie der Wind meine Haare zerzaust und immer stärker wird. Er gibt mir einen Schups von hinten, einen kleinen Anstoß.

Manchmal brauchen wir das - einen Anstoß. Jemanden, der uns weiter schiebt, wenn wir denken, dass wir jetzt am Ende des Weges angekommen sind und dass die guten Zeiten jetzt vorbei sind. Jemanden, der uns durch die Haare wuschelt und uns zeigt, dass da immer noch Liebe ist auch wenn wir unser Herz öffnen müssen und einen Teil der Liebe gehen lassen. Jemanden, der uns aufweckt und uns lebendig fühlen lässt.
Es gibt keinen Sinn in diesem Leben. Ich habe so oft darüber nachgedacht, aber am Ende stand immer dieser Satz. Es gibt keinen Sinn in diesem Leben. Manche mögen das vielleicht anders sehen, aber für mich steht das so fest. Denn egal, was du als den Sinn bezeichnest... letzendlich stirbst du. Und dann. Kein Fragezeichen. EInfach nur: Und dann. Denn es ist egal, wie du dein Leben gelebt hast, ob du glücklich warst oder nicht, ob du eine Familie hattest, alleine gelebt hast, ob deine Träume und Wünsche alle wahr geworden sind, ob du berühmt und erfolgreich warst, ob du als Bettler auf der Straße geendet hast. Und dann bist du tot. Ich könnte genau so gut jetzt sterben und es würde für mich keinen Unterschied machen. Ich möchte damit nicht sagen, dass jetzt jeder los rennen soll und suizid begehen. Ich wollte nur von Anfang an klar stellen, dass ihr meine Meinung über das Leben wisst. Ich sage absichtlich nicht versteht, denn ich verstehe mich eigentlich selber auch nicht so genau. Es geht mir ziemlich gut. Ich habe keine finanziellen Sorgen, ich habe nicht das schlechteste Abitur, ich habe eine Familie, die mich liebt und Freunde, die für mich da sein wollen, obwohl ich sie schon so oft alleine gelassen habe. Ich habe die Chance zu reisen und zu studieren. Ich habe Hobbys, in denen ich vielleicht kein Wunderkind bin, aber die mir immer helfen, wenn ich nicht gut drauf bin und die ich eigentlich immer und überall machen kann. Es geht mir ziemlich gut. Wenn man mich von außen betrachtet. Aber ich fühle mich nicht gut. Vielleicht liegt das an meiner verkorksten Einstellung zur Welt. Wem kann es schon gut gehen, wenn er keinen Sinn im Leben sieht? Vielleicht liegt es auch daran, dass ich immer alles schlecht rede, dass ich nicht begreife, wie gut ich es eigentlich habe, obwohl ich es sehen kann. Ich kann mein Herz in meiner Brust schlagen hören und ich kann meinen Puls spüren, aber es kommt mir so vor, als ob es nicht vollständig wäre. Als wäre nur noch der Teil da, der meinen Körper am Leben hält, aber der nicht fühlen kann. Wenn ich etwas gefragt werde, dann denke ich über die Antwort nach. Wenn mir jemand seinen Liebeskummer beschreibt, dann sage ich nicht "Er war sowieso ein Arsch" sondern frage mich, was jeder der beiden falsch gemacht haben könnte. Wenn ich vor einer Entscheidung stehe, frage ich mich nicht, wie sehr ich es will, sondern ich mache eine Pro - Contra - Liste in meinem Kopf. Ich bin ein Denker. Gleichzeitig bin ich aber auch ein Träumer. Ich kann tagelang irgendwo liegen und die Welt an mir vorbei ziehen lassen. Dann ist mein Kopf komplett leer und ich male mir all die schönen Dinge aus, die ich jetzt gerade machen könnte. Es ist nicht so als könnte ich nicht lachen oder weinen, es ist einfach so, dass es sich nicht anfühlt, als würde es von Herzen kommen. VIel mehr erkennt mein Gehirn die Situation und sagt mir welche Reaktion jetzt angemessen ist. Manchmal verkalkuliert es sich auch und dann findet mein Gegenüber mich komisch. Ich bin niemand, der die Blicke auf sich zieht und der gerne im Mittelpunkt steht. Ich bin niemand, den man ansieht und sich denkt: "Wow, das scheint ein nettes Mädchen zu sein!" Für die meisten bin ich merkwürdig. Für mich auch. Manchmal komm ich mit mir selber einfach nicht klar. Ich verstehe mich nicht und ich frage mich, wieso ich ausgerechnet so sein muss, wie ich bin und wieso ich nicht eins von den hübschen, talentierten Mädchen sein kann. Und dann rede ich mir ein, dass Gott es einfach nicht so gewollt hatte. Ich glaube an Gott. Vermutlich weil ganz tief in mir drin doch noch auf so etwas wie Bestimmung hofft. Ich habe auch meine Träume und meine Wünsche. Um genau zu sein, sind es eigentlich alles Wünsche bis auf einen. Und ich habe Angst, dass er nicht in Erfüllung geht. Weil das würde dann vielleicht auch das letzte bisschen Hoffnung aus meiner Seele schwemmen. Und wer will schon in einer Welt ohne Hoffnung leben?

Wenn ein Tier keine Hoffnung mehr hat, wenn es erkennt, dass es nicht mehr weiter leben wird, dann hört es auf zu zappeln. Der kleine Vogel in meiner Hand hat noch nicht aufgehört. Und ich will auch nicht, dass er aufhört. Ich steh am Ende meines Weges und vielleicht habe ich die Hoffnung auf einen neuen, besseren Weg schon fast aufgegeben. Aber ich kann spüren, wie da jemand hinter mir steht und mich anschupst. Jetzt muss ich nur noch heraus finden, wer das ist. Ich atme tief ein und zähle bis drei. Flüsternd rollen die Worte sich über meine Zunge und kommen aus meinem Mund. Langsam hebe ich meine linke Hand an. Der Käfig öffnet sich. Verwirrt, oder vielleicht auch überwältigt von der neuen Freiheit springt der kleine Vogel ein paar Mal auf und ab. Dann breitet er die Flügel aus und der Wind trägt ihn nach oben Richtung Himmel. Vollkommen alleine stehe ich im Sonnenuntergang, breite meine Arme aus und hoffe, dass der Wind auch mich eines Tages in die Freiheit hinaus trägt.

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Montag, 9. März 2015
Gedanken/42
Kreise

Wie jeden Montag werde ich von der selben Melodie meines Handyweckers geweckt, die mich jetzt schon seit sechs Wochen jeweils fünf Tage um den Schlaf bringt. Ich frage mich, wieso ich mir nicht endlich mal einen anderen Alarmton aussuche und meine Hand tastet sich vorsichtig unter der warmen Decke in die immerkühle Luft des Zimmers, um das nervige Geräusch für meine Ohren endlich auszuschalten.
Montag. Dienstag. Mittwoch. Donnerstag. Freitag.
Kein Unterschied in all den Tagen.
Samstag. Sonntag.
Wochenende, darauf freuen sich doch alle immer am meisten. Raus aus dem Alltagstrott und hinein in das abwechslungsreiche, spannende Weekend. Trott. Wochenendstrott.
Ich laufe meine Kreise, während in der Mitte des Zirkels jemand steht, den ich nicht kenne und nicht erkenne und seine Peitsche in der Hand hält, die uns von ihm fern hält. Ich habe noch nie gesehen, wie er sie benutzt hat. Trotzdem. Weiter. Kreis, Kreis, Kreis. Und dann denkst du, du bist ausgebrochen.
Als es dir alles zu viel, oder wohl eher zu wenig wurde, da bist du einfach weggegangen und hast ein neues Leben angefangen. Mit neuen Leuten, neuer Sprache, neuen Aufgaben. Aber nach sechs Wochen bemerkst du, dass du zwar aus dem einen Kreis ausgebrochen bist, aber dich in einen anderen eingereiht hast. Die Tränen strömen dir übers Gesicht, als würdest du im Platzregen stehen und nach kurzer Zeit ist dein ganzer Körper nass. Das Gewicht der Klamotten zieht dich runter und anstatt sie einfach auszuziehen, lässt du dich auf den Boden fallen. Du wirst warten, bis die Sonne wieder kommt und dich trocknet und dann wirst du wieder aufstehen können und wirst schon nicht mehr wissen, dass du immer noch im Kreis läufst, weil du von der Sonne so geblendet wurdest.
Ich bleibe noch ein bisschen liegen, schließlich habe ich mir den Wecker extra 15 Minuten früher gestellt, damit ich nicht sofort aufstehen muss. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich gar nicht mehr aufstehen. Ich würde liegen bleiben und das tagelang. Ich würde nicht essen und nicht trinken, ich würde nicht aufs Klo gehen und mir nicht die Zähne putzen und nicht duschen und nicht einmal die Augen aufmachen. Denn dann wäre es immer schwarz. Und ich würde so lange liegen bleiben, bis ich meinen Körper und die ganzen Schmerzen nicht mehr spüre und ich - ich, nicht mein Körper, in dem ich hier gefangen bin - endlich aufsteige und davon fliege. Aber ich habe keine Wahl. Kein aber, kein oder. Ich habe keine Wahl. Weil niemand dabei zusehen würde. Sie würden mich ins Krankenhaus bringen, in die Psychatrie. Aber sie würden mich nicht sterben lassen, auch wenn es mein Wille ist und mir alle immer gesagt haben, das ist ein freies Land und ich kann machen, was ich will. Wenn ich sterben will, muss ich von einer Brücke springen oder mir eine Kugel durch den Kopf jagen. Aber so will ich nicht sterben. Ich schließe für fünf Minuten meine Augen und als ich sie wieder öffne und auf den Wecker schaue, sind nicht nur 15 sondern schon 20 Minuten vergangen. Ich schalte meine Gedanken und meine Gefühle ab und lasse mich einfach von der Pflicht aus dem Bett tragen, ziehe mir automatisch irgendwelche Klamotten an und gehe in die Küche, in der Hoffnung, dass niemand da ist, den ich anlächeln und freundlich begrüßen muss. Ich mache den Kindern ihre Schulbrote und platziere alles fein säuberlich in einer Reihe im Flur vor der Türe, damit sie es ja nicht vergessen. Zwischendrin stopfe ich mir immer wieder eine Hand voll Essen in den Mund, ohne zu schmecken. Einfach nur um die Zeit zu vertreiben. Kinder fünf Mal wecken, damit sie endlich aufstehen, Frühstück machen, Haare kämmen, anziehen, schreien, flehen, schweigen. Sie sind weg.
Ich lasse mich auf den Stuhl fallen, esse schon wieder, obwohl ich weiß, dass ich dick werde. Wenn ich abnehmen will, bekomme ich schlechte Laune, beginne mehr zu essen, bekomme noch schlechtere Laune, schreie mich selber an, werde müde, esse noch mehr, missgönne mir jeden Bissen und genieße es, mich selbst zu ärgern und zu hintergehen. Mir ist schlecht. Ich will weinen, aber ich bin schon zu sehr Roboter, um salziges Wasser aus meinen Augen fließen lassen zu können. Also sitze ich einfach da und warte darauf, dass ich aufwache. Keine Chance. Ich zwinge mich zu duschen, damit die anderen nicht denken, ich bin eklig. Eigentlich interessiert es mich nicht, was andere von mir denken. Nur duschen tu ich für sie. Das Wasser ist angenehm warm, aber ich kann es nicht genießen. Also bin ich schon nach einer viertel Stunde fertig. Ich lege mich wieder ins Bett, versuche nicht an all die Aufgaben zu denken, die ich jetzt eigentlich erledigen sollte, weil ich doch möchte, dass sie stolz auf mich ist. Irgendwie interessiert es mich einfach nicht mehr.

Ich weiß, was ich mit meinem Leben machen werde. Weil ich nicht das machen kann, was ich möchte - Einschlafen und nie wieder aufwachen.

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Freitag, 6. Februar 2015
Broken
Here we go. Jeden Tag eine Überraschung, jeden Tag ein neues Gefühl. Surprise surprise, auf ein Hoch folgt ein Tief, eine Regel, die immer so stehen wird. Ich habe meiner Besten eine nicht sehr nette Nachricht bestehend aus vier Worte geschrieben. Anschließend heulend Demons auf meiner Gitarre gespielt und schließlich aus zerstörerischer Wut und Verzweiflung fast alle Beiträge meiner Facebook Chronik gelöscht, Markierungen entfernt und sämtliche "Freundschaften" beendet. Hiermit verbeuge ich mich tief vor Ihrer Hoheit und verspreche, Sie zu ehren bis Sie mich so *piep*, dass mir schon bei dem Gedanken an Sie schlecht wird. I, I feel so numb. Und ich werde mir so lange die Enttäuschung und den Schmerz von unbelievable 13 Jahren auskotzen, bis ich nicht mehr fühlen kann und deshalb keine Schuld meinerseits mehr besteht. Versuch das zu toppen! Ich bin sprachlos. Zitat: Dich doch duch??? Uch dich auch schnegge Bald bist wieder da, freu mi scho mega!!! Wie gehts dir??? Da sieht man wieder, wie sehr die Queen sich um ihre Untertanen sorgt. Sie ist einfach immer für dich da.

Ich frage mich gerade, wie viele geschnipselte Fetzen mein Gehirn noch so ausspucken kann - ohne zu explodieren. Jetzt ist alles aus. It's over
I'm broken by you
Jetzt bleibt nur noch die Frage, wann jemand kommt, um mich wieder zusammen zu setzen. So wie ich mein Schicksal gerade im Hintergrund lachen hören kann? Nie.

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Montag, 26. Januar 2015
Gedanken/41
Wir haben es geschafft
Was?
Die Welt zu verbessern
Wovon sprichst du?
Ich war glücklich heute
Das ist schön
Warst du glücklich?
Ja
Wir haben es geschafft

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Donnerstag, 22. Januar 2015
An alle Idioten da draußen: Ewigkeit bedeutet nicht Unendlichkeit; und endlos bedeutet nicht für immer.

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Samstag, 6. Dezember 2014
Gedanken/40
Dreamer

Because I'm a dreamer. And I had this wonderful pictures in my head - until the reality came and hit me right into my stomach. That's when I woke up. And I realised it tried to wake me more than one time. My body was full of bruises and wounds and cuts. I was bleeding and didn't even recognised it. When I woke up it started to hurt. And I cried and screamed because I couldn't stand the pain. But it didn't get better. So I started dreaming again. I dreamed about my wonderful life in the future. About work, a family, friends. It was the only way to escape the reality, the present, the truth. When the time came I dreamed about before and none of my dreams came true the reality hit me again. And all I did was to hide behind my fantasy. I never wanted to know what really happened in my life. And now that I am old and there is no future I can dream about anymore I dream about a paradise after the death. But there was one more time when I had to face the reality. A stranger saw my body full of scarfs. "Wow, someone with so many scarfs must have lived his life", he said. Tears where running down my face when I looked back at a life full of things I never wanted. "No", I replayed. "I dreamed it."

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Freitag, 7. November 2014
Gedanken/39
Und dann stand sie oben auf der Kuppe des Hügels. Sie stieg von ihrem Fahrrad ab und schaute hinunter in das Tal. Durch die tief hängenden Wolken sah es so aus, als würde es überall regnen, nur nicht auf dem Hügel. Sie ließ den Wind über ihr Gesicht streichen und versuchte ihre Augen nicht zu schließen, als er stärker wurde. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie begann leise zu lachen. Dann beugte sie ihren Kopf und blickte auf den Boden. Sie liebte es, wenn der Wind durch die Bäume fuhr und es sich anhörte, als würden Wellen gegen ein Ufer schlagen. Sie liebte es, die rote Regenjacke ihrer Schwester zu tragen und sie liebte es, die Wolken so schnell vorbei ziehen zu sehen. Und sie konnte das alles haben für die nächsten Jahre. Der Funke Lebensfreude in ihren Augen erlosch und das Lächeln erstarb. Es würde ein Jahr geben, in dem sie das nicht alles haben konnte. Und sie wusste nicht, ob sie es noch einmal schaffen würde alles hinter sich zu lassen. Denn nach der ganzen rastlosen Zeit wünschte sie sich, endlich zur Ruhe zu kommen und einen Platz zu finden, den sie endgültig "zu Hause" nennen konnte.

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Freitag, 17. Oktober 2014
Gedanken/38
Colours of reality

Einsam auf einer Steinmauer sitzen
Traurige Musik hören
Weinende Augen malen
An all das denken, was man nicht hat
An all die denken, die man vermisst
Die eigene Freiheit verachten
Sich wünschen auf einer Wolke zu sitzen
Unmögliches erkennen
Möglichkeiten mit dem Wind davon fliegen lassen
Die Augen schließen
Die Kälte spüren, die im eigenen Körper wohnt
Sich nach Liebe sehnen
Tränen unterdrücken
Wünsche in den Himmel tragen
Die Frage, warum die Menschen sich verändern
Leere Blicke in den Kies bohren
Auf Inspiration warten
Auf Motivation hoffen
Die Lippen formen die so bekannten Worte
Nie wieder vergessen
Oder lieber nicht mehr erinnern
Nichts wissen
Dann ist man wenigstens nicht unwissend
Kalte Hände lassen den Stift los
Er fällt und liegt unbeachtet auf dem Boden
- genau wie ich

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Sonntag, 28. September 2014
Gedanken/37
Eingesperrt

'Pairic', schrie sie und der kleine Junge drehte sich mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht zu ihr um, nur um dann weiter von ihr weg zu laufen. 'Pairic', rief sie noch einmal und ging schnellen Schrittes hinter ihm her. Er war zu gut erzogen, um das Grundstück zu verlassen. Als er an dem Holzzaun ankam, kletterte er ein Stück daran hoch und schloss das Gatter. Sie blieb stehen, warf ihm noch einen letzten warnenden Blick zu und machte sich dann auf den Weg, das große Tor zur Straße zu schließen. Erst die rechte Türe, dann die Linke. Als sie das Schloss einhakte, stockte sie für einen kurzen Moment. Ihre Finger glatten das Eisen entlang und sie schaute durch die Stäbe auf die Straße, an deren Seite sich die Bäume und Sträucher so hoch aufbäumten, dass sie nur ein kleines Stück des gepflasterten Weges sehen konnte. Ruckartig drehte sie sich um und lief wieder auf das Haus zu, in dem sie die nächsten 10 Monate verbringen würde. Noch immer konnte sie die kalten Eisenstäbe an ihren Händen spüren und eine Träne machte sich auf den Weg nach draußen. Noch nie hatte sie sich so eingesperrt gefühlt.

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