Gedanken
Sonntag, 11. September 2022
Selbstgespräche
Es gibt so viele Worte, die ich sagen will. So viele Sätze, die in meinem Kopf herumschwirren und gegen meinen Schädel krachen bis die Schmerzen so groß sind, dass das einzige, was dagegen hilft, zu schlafen ist. Dennoch bleibt mein Mund geschlossen. Meine Zunge ist zu schwer, um diese Buchstabenreihenfolgen zu artikulieren. Meine Lunge ist zu eng, um genug Luft bereit zu stellen. Alles bleibt in mir. All diese Gedanken. Denn das Denken ist ein Selbstgespräch. Und Selbstgespräche führt man nicht laut.

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Montag, 29. August 2022
Entfernt
Manchmal frage ich mich, wieso ich eigentlich aufgehört habe zu schreiben. Dann fällt mir wieder ein, dass ich nichts mehr zu sagen habe. Zumindest rede ich mit das ein.
Wenn ich diese alten Beiträge sehe und mir Tränen in die Augen steigen, weil sich alles immer noch genauso anfühlt wie vor fünf Jahren, muss ich doch zugeben, dass ich nichts mehr zu sagen habe. Wie oft kann man dieselben Gedanken in unterschiedlichen Worten ausdrücken, ohne sich zu wiederholen?
Aber eigentlich - eigentlich habe ich nur aufgehört, weil es mir solche Angst gemacht hat. Zu diesen geschriebenen Worten hat jeder Zugang. Es lähmt mich zu wissen, dass jemand, der mich kennt, oder zumindest zu kennen glaubt, erfahren kann, was in meinem Kopf vor sich geht. Gleichzeitig möchte ich es jedem erzählen. Wenn ich genügend Menschen sage, wie viel meines Ichs diese Leere inzwischen ausmacht, wird einer von ihnen doch verstehen? Irgendjemand muss doch verstehen?
Gott, wie sehr ich mich danach sehne, dass mir zugehört wird.

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