Gedanken
Donnerstag, 4. September 2014
Gedanken/36
Abschiedsfeier

Glaubt ihr das wirklich?
Ich bin nicht dumm.
Ihr glaubt euch nicht einmal selbst.
Bin ich euch wichtig?
Ich bin nicht dumm.
Wichtig seit nur ihr selbst.
Krank, Probe, schon was vor.
Okay.
Wenn ihr mich nicht mehr sehen wollt.
Es ist eure Entscheidung.
Ich werde mir meinen Abend nicht kaputt machen lassen.
Nicht von euch.
Ihr seit nicht eine meiner Tränen wert.
Kopf hoch, Krone richten, weiter laufen.
Ihr haltet mich nicht auf.
Ihr bringt mich nicht von meinem Weg ab.
Keine Chance.
Niemals.
Und irgendwann.
Irgendwann werdet ihr es bereuen.
Dass ihr nicht für mich da ward.
Weil ich es auch nicht mehr für euch sein werde.

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Dienstag, 5. August 2014
Gedanken/35
Entfernt

Mit jedem Schritt
Entfernt sie sich
Ein kleines Stück
Weiter
Damit sie irgendwann
Von niemandem mehr
Gesehen wird
Denn dann
Kann sie endlich das machen
Was sie wirklich mag

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Donnerstag, 10. Juli 2014
Gedanken/34
Du starrst einfach weiter die Wand an. Den Blick fest auf diesen einen Punkt gerichtet, starrst du einfach weiter die Wand an. Weil es nichts in diesem Leben gibt, was dich davon abhalten könnte, das zu tun, was du gerade tun willst. Und jetzt willst du nun einmal die Wand anstarren. Wieso auch nicht? Da gibt es allerlei zu sehen und wenn man es lange genug macht, dann hört man irgendwann auf zu denken und man hört auf zu sehen und zu hören und auf einmal ist man ganz alleine auf dieser Welt und vielleicht, ganz vielleicht, wenn man Glück hat, dann fällt man vom Stuhl, ohne etwas zu spüren und kann dann auf dem Boden liegen und einschlafen. Weil am nächsten Morgen einfach alles besser sein wird. Du beginnst zu lachen, weil du ja weißt, dass es nicht so sein wird, weil du weder Lust noch Talent genug hast, um deine Träume zu verwirklichen, die doch eigentlich sowieso nur dummes Geschwätz sind - Träume eben. Es ist als würden sie alle um dich herum stehen und dich anschreien. Leb deine Träume! Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum! Und sie schreien weiter auf dich ein, während du einfach die Wand anstarrst. Es fühlt sich an, als wärst du leer, als würde dich keiner verstehen, nicht einmal du selbst, weil sie einfach alle an dir vorbei laufen. Und du beginnst dich zu fragen, was dir eigentlich wichtig war bis jetzt im Leben, richtig wichtig und dir fällt nichts ein, weil alles, was du für echt gehalten hast, eigentlich nur ein einziges Theaterspiel war. Die Schauspieler reißen sich die Masken von den Gesichtern, das Bühnenbild fällt um und der Vorhang wird endlich zugezogen. Auf einmal ist da nichts mehr außer ein Haufen Lügen und Intrigen, keiner hat auf dich Bock, nicht einmal du selbst. Denn anstatt einmal raus zu gehen und mit den anderen zu feiern, sitzt du einfach nur da und starrst weiter die Wand an. Irgendwann hörst du auf zu sehen und zu hören und zu denken und dann fällst du, wenn du Glück hast, vielleicht sogar vom Stuhl und liegst auf dem Boden und schläfst endlich ein.

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Donnerstag, 12. Juni 2014
Gedanken/33
Nein, rufen sie dir immer wieder zu, weil du es doch sowieso nicht schaffen kannst. Ach was, du wirst es ja nicht einmal versuchen. Und dann plötzlich stehst du auf und sie schauen dich mit diesen großen, überraschten Gesichtern an, weil sie es nicht von dir erwartet haben, weil sie eigentlich gar nichts von dir erwarten. Ich, schreist du immer wieder, bis sie alle ganz still sind und keiner es mehr wagt dich zu unterbrechen, da du heute, jetzt dran bist zu sprechen. Und du schaust durch die Runde, siehst jedem einzelnen von ihnen in's Gesicht, siehst in ihren Augen so viele unterschiedliche Reaktionen. Doch es ist zu spät, denn das Adrenalin, das dich vorhin, gerade eben noch so berauscht hat, ist verschwunden. Auf einmal wird dir selbst bewusst, was du da tust und dass du doch eigentlich gar nicht selbstbewusst bist. Dein Gehirn reagiert wie immer und schreit dich an, dass du dich wieder hinsetzten und wieder leise sein sollst, während dein Herz sanft im Rhythmus weiter schlägt und dich ermutigt zu reden. Ich, beginnst du nochmal, doch deine Stimme bricht. Du ziehst deinen Kopf ein, lässt dich wieder auf den Stuhl fallen, denn dein Körper ist ausgelaugt schon von dieser kleinen Aktion, er hat keine Kraft mehr, weil sie ihm genommen wurde. Ich werde es nicht tun, flüsterst du. Und während sie beginnen, dich auszulachen, weil du es mal wieder nicht geschafft hast, genau, wie sie gesagt hatten, stielt sich ein Lächeln auf dein Gesicht, weil du weißt, dass du eines Tages genug Kraft gesammelt haben wirst, um weiter zu reden.

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Mittwoch, 28. Mai 2014
Gedanken/32
Und dann sitzt du da, wieso auch immer. Machst irgendwas damit die Zeit vorbei geht. Du hörst sie draußen und würdest am liebsten mitspielen, sie haben so viel Spaß. Aber du willst, dass sie denken, du strengst dich an, obwohl du darauf schon lange keine Lust mehr hast. Und bald ist es ja auch vorbei. Wieso dann nicht wenigstens etwas sinnvolles tun?, fragst du dich selbst und schaust voll ironischer Begeisterung deine Zettel an, die du jetzt schon so oft gesehen hast und sie doch nie wirklich wahr genommen. Weil es dir nicht wichtig ist!, schreit deine innere Stimme und du gibst ihr Recht. Eigentlich hat sie immer recht, das gibst du aber lieber nicht zu. Du hörst so selten auf sie, egal, wie laut sie dich auch anschreit, damit du endlich das tust, was Sinn macht. Vielleicht ist diese Stimme ja dein Gewissen, vielleicht ist sie aber auch von Gott. Irgendjemand will dir da auf jeden Fall helfen. Nur du bist wieder einmal derjenige, der keinen Bock auf Hilfe hat, auch wenn sogar dein Horoskop dir inzwischen dazu rät. Was kannst du eigentlich?!, hämmert es immer wieder in deinem Kopf und am liebsten würdest du aufspringen und alles zerreißen. So viel muss getan werden, das du nicht machen willst und du fragst dich, wieso du diesem gesellschaftlichen Zwang folgst, obwohl du nie den Drang nach Anerkennung verspürt hast. Dazu willst du nicht einmal groß rauskommen, zumindest nicht, wenn das heißt, du musst dich all diesen Idioten unterwerfen, die doch irgendwie schlauer sind als du. Und auf einmal beginnt deine innere Stimme dich auszulachen, weil du es mal wieder geschafft hast, dich selbst in die Irre zu führen mit deinen erhabenen Gedanken. Wieso siehst du den Panda im Schneematsch nicht?, fragst du dich selbst und erinnerst dich an einen der vielen Texte, die du von Dirk Bernemann, oder wie auch immer dieser komische Kerl mit den wirren Einfällen heißt, gelesen hast. Panda können sich eben darin gut tarnen, denkst du und erschrickst vor dir selbst, weil du schon wieder an das denkst, an das du nicht denken willst. Und dann schaust du unwillkürlich auf die Uhr und erkennst, dass es eigentlich für alles schon zu spät ist, weil du noch nie etwas rechtzeitig geschafft hast, egal, wie wichtig es dir ist. Mit keinem dieser Vorurteile willst du leben und trotzdem räumst du sie nicht auf die Seite, sondern lässt sie einfach liegen, in der Hoffnung, dass sie von selber an einen anderen Ort gehen, damit du wieder Luft zum Atmen hast. Und schon beginnst du wieder zu jammern, wie schlecht es dir denn geht, obwohl du eigentlich derjenige bist, der das verursacht hat und jetzt keinen Ausweg mehr findet. Trotzdem tut natürlich jeder so, als würde es ihn interessieren, schließlich haben alle soziale Pflichten, auch wenn du selbst diese eher weniger wahrnimmst. Beschweren, das hast du drauf, aber du kannst es doch selbst nicht besser machen und das weißt du auch. Vielleicht solltest du mal raus gehen und dich um deine Freunde kümmern, flüstert deine innere Stimme dir zu. Und du weißt ja, dass sie Recht hat. Gerade deshalb schreist du sie gleich mal an, was ihr eigentlich einfalle, dir solche blöden Tipps zu geben, schließlich ist das dein Leben und du kannst machen, was du willst. Dass da jemand in dir gefangen ist, registrierst du gar nicht, schließlich dreht die ganze Welt sich um dich. Du bist nämlich das arme Schwein, das jeder nur mit Füßen tritt... und das nicht bemerkt, dass sie ihm eigentlich nur auf helfen wollen. Wieso auch nicht, schließlich ist jammern ja viel einfacher, als einfach mal zu tun, was getan werden muss. Das wäre ja langweilig. Plötzlich siehst du auf, erkennst das Chaos, das in deinem Zimmer herrscht und merkst, was du mit deiner verblendeten Art eigentlich angestellt hast. Denn deine innere Stimme ist verstummt.

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Montag, 28. April 2014
Gedanken/31
Vermisst

Wenn ich die Augen schließe
Sind sie wieder da
Weil niemand sie wegzaubern kann
Und die Tränen kommen hervor
Wie Tauperlen im Morgengrauen
Doch sobald jemand kommt um sie zu trocknen
Sind sie verschwunden
Als wären sie nie da gewesen
Aber sobald ich alleine bin
Nisten sich die Bilder wieder in meinem Kopf ein
Und die Tränen trauen sich aus ihrem Versteck
Schleichen durch die Augen
Fließen behutsam die Wangen hinunter
Bis ich mein Gesicht fest in das Kissen presse
Und darauf warte
Dass die Schwärze mich willkommen heißt

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Donnerstag, 10. April 2014
Gedanken/30
Wieso
respektiert das keiner?
Will doch einfach nur
ein paar Stunden
ganz für mich allein.
Denn wen ich wirklich
bei mir will
wird wohl nie wieder
so bei mir sein
wie früher.

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Samstag, 29. März 2014
Gedanken/29
Und dann sitz ich hier,
wein um ein Leben,
das es nie gab,
das nicht real ist.
Nur Fantasy...
Fantasy...
Weil es manchmal das einzige ist,
wo man sich verstecken kann,
wo man allein gelassen wird,
Keine Fragen,
Keine Antworten,
Alles egal,
nur du zählst

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Montag, 10. März 2014
Gedanken/28
Ironie

Danke,
dass du immer für mich da bist,
wenn ich dich brauche.
Danke,
dass du mich jeden Tag fragst,
wie es mir geht,
weil du weißt,
wie schnell sich das ändern kann.
Danke,
dass du mich anrufst,
wenn du wieder einmal versprochen hast,
dass wir was zusammen machen.
Danke,
dass ich dir so wichtig bin.

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Montag, 17. Februar 2014
Gedanken/27
Stimmungswandel

Lachen.
Mit Tränen in den Augen
Glücklich sein.
Doch dann
Stop!
Das bist nicht du.
Sei wieder ernst.
Sei wieder leise.
Sei wieder ängstlich.
Du darfst nicht anders sein
Musst doch du bleiben!
Doch was
Wenn das nicht ich bin?

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