Montag, 10. Februar 2014
Gedanken/26
am Montag, 10. Februar 2014, 22:33 im Topic 'Gedanken'
Sie öffnet die Türe. Gegen ihre Erwartung schlägt ihr nicht der sonst so frostige Wind des Winters ins Gesicht. Es ist eigentlich ganz angenehm. Hinter ihr gehen die anderen Schüler aus dem Zimmer nach draußen. Sie läuft nach links und biegt dann den schmalen Fußgängerweg nach rechts ein. Hier ist es so dunkel, dass man kaum die Hand vor den Augen sieht. Keine Straßenlaterne erhellt die Nacht. Trotzdem verspürt sie keine Angst. Während sie ihr Handy und die Köpfhörer aus ihrer Jackentasche holt, atmet sie tief die frische Nachtluft ein. Ganz automatisch schließen sich kurz ihre Augen. Schon steckt erst der rechte, dann der linke Kopfhörer in ihren Ohren. Gezielt tippt sie auf ihrem Display ein Album an - Night Visions. Sie lächelt, als ihr auffällt, dass der Titel genau zu ihrer Situation passt. Das erste Lied beginnt und schon ist sie in einer anderen Welt. Langsam und bedacht setzt sie einen Fuß vor den anderen. In diesem Augenblick kann sie endlich einmal selber entscheiden, wie schnell sie laufen wird. Endlich wird sie nicht von der Hektik der anderen angesteckt, denn sie ist allein in dem kleinen Ort. Endlich muss sie nicht gleich zu ihrem nächsten Termin hetzen, denn es wartet nur noch das Bett auf sie. Endlich kann sie wieder spüren, wie es sich anfühlt, frei zu sein, ganz sie selbst zu sein. Ohne darauf zu achten, sind ihre Beine den richtigen Weg Richtung zu Hause gelaufen. Sie stellt fest, dass es nicht mehr weit ist, obwohl sie so viel langsamer als sonst gelaufen ist. Es hat sich schneller angefühlt. Noch einmal reduziert sie ihr Tempo und passt es nun dem Takt des zweiten Liedes an. Your time will come, if you wait for it, if you wait for it. It's hard, believe me, I've tried. But I keep coming up short. Ihre Lippen formen die Worte, die sich so vertraut anfühlen. Kurz meint sie, eine Träne in ihrem Augenwinkel zu spüren. Die Ampel wird gerade grün, als sie dort ankommt. Sie läuft über die Straße, wohl wissend, dass sie jetzt gleich daheim sein wird, aber sie schaut nicht auf, um das Haus anzusehen, in dem sie jetzt schon seit über 10 Jahren wohnt. Der nächste Song beginnt. Das Lied, auf das sie eigentlich die ganze Zeit gewartet hatte. Aber sie ist zu schnell gelaufen, obwohl sie doch so viel langsamer ist, als sonst. Sie überquert den Hof, setzt sich auf die Bank, die kurz vor der Eingangstüre steht und sieht in die dunkle Nacht hinaus. When your eyes are red and emptiness is all you know. Doch dieses Mal denkt sie nicht an die Zeit, die jetzt schon so lange zurückliegt, die sie aber jedes Mal wieder traurig stimmt, wenn sie sich daran erinnert. Dieses Mal schließt sie einfach die Augen, atmet die frische Nachtluft ein und lauscht dem Lied, dass dieses angenehme Gefühl in ihrem Bauch entstehen ließ. With the darkness fed, I will be your scarecrow. Denn sie ist nicht allein.
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Sonntag, 2. Februar 2014
Gedanken/25
am Sonntag, 2. Februar 2014, 00:29 im Topic 'Gedanken'
Und wir fahren hinein in das Grau.
Was gibt es schöneres, als die Farben zu verlieren?
Wenn es keinen Unterschied mehr macht.
Wenn alles gleich aussieht.
Niemand denkt daran.
Alles muss farbig sein.
Sonsst kann man nicht unterscheiden.
Oder schwarz und weiß.
Aber grau, grau ist das beste, was dir passieren kann.
Was gibt es schöneres, als die Farben zu verlieren?
Wenn es keinen Unterschied mehr macht.
Wenn alles gleich aussieht.
Niemand denkt daran.
Alles muss farbig sein.
Sonsst kann man nicht unterscheiden.
Oder schwarz und weiß.
Aber grau, grau ist das beste, was dir passieren kann.
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Samstag, 18. Januar 2014
Near
am Samstag, 18. Januar 2014, 23:20 im Topic 'Gedanken'
Es gibt Menschen, die man schon so lange kennt, dass sie einfach zu einem gehören. Sie waren einfach schon immer da und man kann sich nicht vorstellen, wie es ohne sie wäre. Man möchte es sich gar nicht vorstellen. Und doch gibt es manchmal einen Zeitpunkt im Leben, in dem man sich von diesem Menschen trennen muss, auch, wenn man es nicht wahr haben möchte. Man spürt, wie derjenige sich immer weiter entfernt, bis man schließlich feststellen muss, dass er eigentlich schon gar nicht mehr wirklich da ist. Auch wenn man ihn jeden Tag wieder sieht. Und man merkt, dass man überhaupt nichts mehr über ihn weiß. Irgendwann ist es so weit, dass jedes Mal, wenn man ihn sieht, Bilder aus der Vergangenheit vor dem inneren Auge erscheinen. Es ist immer ein schlechtes Zeichen an gute Zeiten zu denken, wenn man jemanden sieht, den man gern hat. Denn dann weiß man und man muss einsehen, dass im Moment einfach keine gute Zeit ist. Und dann sitzt man abends in seinem Bett und fragt sich, was man falsch gemacht hat, ob es denn die eigene Schuld war, dass man sich voneinander entfernt hat. Aber man weißt nicht, was man falsch gemacht haben soll, bis man erkennt, dass es weder die eigene, noch die Schuld des anderen war. Weil das einfach so ist im Leben. Menschen kommen und gehen. Manche bleiben nur für einen Tag, andere ein paar Jahre. Die Schwierigkeit besteht darin den Menschen zu finden, der für den Rest deines Lebens bleibt.
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Freitag, 17. Januar 2014
Gedanken/24
am Freitag, 17. Januar 2014, 23:52 im Topic 'Gedanken'
Erklärt
Nein, sagte sie
Ließ ihn alleine
Da stehen
Drehte sich noch
Einmal um
Zum Erklären
Warum das nicht
Funktionieren kann
Aber er
War schon verschwunden
So
Als hätte es ihn
Nie gegeben
Nein, sagte sie
Ließ ihn alleine
Da stehen
Drehte sich noch
Einmal um
Zum Erklären
Warum das nicht
Funktionieren kann
Aber er
War schon verschwunden
So
Als hätte es ihn
Nie gegeben
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Samstag, 4. Januar 2014
Gedanken/23
am Samstag, 4. Januar 2014, 00:21 im Topic 'Gedanken'
Mit niemandem verband sie so ein tiefes Gefühl, wie mit ihm. Doch dieses Gefühl führte sie nicht zusammen wie eine Brücke, sondern trennte sie wie ein Fluss, der das kalte Wasser des geschmolzenen Schnees von den Bergen transportierte. Der so schön in der Sonne glitzerte und so sauber und klar war. Aber die Zwei, die an den gegenüberliegenden Ufern standen, wussten auch, wie weh der Versuch tun würde, gegen den eisigen Strom zu kämpfen, um auf die andere Seite zu gelangen. Und so standen sie nur da und schauten sich an, abwartend, ob irgendwann eine Zeit kommen würde, in der das Wasser wärmer und der reißende Fluss langsamer werden würde.
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Samstag, 21. Dezember 2013
Gedanken/22
am Samstag, 21. Dezember 2013, 23:30 im Topic 'Gedanken'
Der gespaltene Himmel
Wenn ich nach oben schau, kann ich die Wolken sehen. Aber auch die Sterne. Durch die Risse funkeln sie mich an, als ob alles gut wär. Als ob sie mir sagen würden, dass da nichts ist, was mir schlimmes passieren kann. Aber sehe ich nur ein kleines Stück weiter und konzentriere mich nicht auf die kleinen Lichter, dann kann ich einen gespaltenen Himmel sehen. Die Wolken sind durchzogen von Spalten, als ob viele Blitze durch sie gefahren wären und ihre Muster hinterlassen hätten. Natürlich ist das Leben scheiße. Aber nicht in jedem Abgrund steckt das Verderben.
Wenn ich nach oben schau, kann ich die Wolken sehen. Aber auch die Sterne. Durch die Risse funkeln sie mich an, als ob alles gut wär. Als ob sie mir sagen würden, dass da nichts ist, was mir schlimmes passieren kann. Aber sehe ich nur ein kleines Stück weiter und konzentriere mich nicht auf die kleinen Lichter, dann kann ich einen gespaltenen Himmel sehen. Die Wolken sind durchzogen von Spalten, als ob viele Blitze durch sie gefahren wären und ihre Muster hinterlassen hätten. Natürlich ist das Leben scheiße. Aber nicht in jedem Abgrund steckt das Verderben.
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Sonntag, 15. Dezember 2013
Gedanken/21
am Sonntag, 15. Dezember 2013, 00:15 im Topic 'Gedanken'
Der König
Das ist nichts und das Leben,
deine Seele ist geflohn.
Du hast nichts mehr zu geben,
keiner kann dich mehr entthron.
Jeder sieht es dir an,
du bist kalt und grau.
Niemand kann mehr an dich ran,
deine Tränen sind der Morgentau.
Sie sitzen vor dir,
und du schaust auf sie runter.
Sie sagen "es tut uns Leid, Sir",
doch du willst sie nicht sehen munter.
Denn sie sind schuld daran,
du kannst nichts dafür.
Wenn niemand mehr etwas kann,
hast du wieder eine offene Tür.
Aber sie werden dafür büßen,
denn das ist nichts und das Leben.
Und du trittst sie mit Füßen,
du hast nichts mehr zu geben.
Das ist nichts und das Leben,
deine Seele ist geflohn.
Du hast nichts mehr zu geben,
keiner kann dich mehr entthron.
Jeder sieht es dir an,
du bist kalt und grau.
Niemand kann mehr an dich ran,
deine Tränen sind der Morgentau.
Sie sitzen vor dir,
und du schaust auf sie runter.
Sie sagen "es tut uns Leid, Sir",
doch du willst sie nicht sehen munter.
Denn sie sind schuld daran,
du kannst nichts dafür.
Wenn niemand mehr etwas kann,
hast du wieder eine offene Tür.
Aber sie werden dafür büßen,
denn das ist nichts und das Leben.
Und du trittst sie mit Füßen,
du hast nichts mehr zu geben.
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Montag, 9. Dezember 2013
Gedanken/20
am Montag, 9. Dezember 2013, 19:30 im Topic 'Gedanken'
Gefasst
Du fühlst
Du spürst
Du erkennst
Es hat keinen Sinn
So vieles machen sie falsch
Aber
Wie viel hast du schon falsch gemacht
Und so
Du fühlst
Du spürst
Du erkennst
Es bringt nichts
Wütend zu sein
Du fühlst
Du spürst
Du erkennst
Es hat keinen Sinn
So vieles machen sie falsch
Aber
Wie viel hast du schon falsch gemacht
Und so
Du fühlst
Du spürst
Du erkennst
Es bringt nichts
Wütend zu sein
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Montag, 2. Dezember 2013
Feelings
am Montag, 2. Dezember 2013, 19:32 im Topic 'Gedanken'
I cried a little bit
You died a little bit
Please say there's no regrets
And say you won't forget
(Avril Lavigne - Remember when)
Ich habe so lange, so oft darüber nachgedacht, was wohl gewesen wäre wenn. Ich konnte nicht an die Zeit zurückdenken, die so schön war und die ich wohl immer vermissen werde. Aber jetzt,... jetzt kann ich es sagen. Weißt du noch der Sommer, als wir alle immer alles zusammen gemacht haben? Wir wollten ins Wonnemar... Und ich werde ein Lächeln auf den Lippen haben. Wieso jetzt? Weil sie endgültig weg sind. Vielleicht sehe ich sie nie wieder. Ja, so ist das eben. Ich will sie auch gar nicht wieder sehen. Weil ich habe ein Lächeln auf den Lippen.
You died a little bit
Please say there's no regrets
And say you won't forget
(Avril Lavigne - Remember when)
Ich habe so lange, so oft darüber nachgedacht, was wohl gewesen wäre wenn. Ich konnte nicht an die Zeit zurückdenken, die so schön war und die ich wohl immer vermissen werde. Aber jetzt,... jetzt kann ich es sagen. Weißt du noch der Sommer, als wir alle immer alles zusammen gemacht haben? Wir wollten ins Wonnemar... Und ich werde ein Lächeln auf den Lippen haben. Wieso jetzt? Weil sie endgültig weg sind. Vielleicht sehe ich sie nie wieder. Ja, so ist das eben. Ich will sie auch gar nicht wieder sehen. Weil ich habe ein Lächeln auf den Lippen.
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Dienstag, 26. November 2013
Gedanken/19
am Dienstag, 26. November 2013, 18:32 im Topic 'Gedanken'
Eingeredet
Stehst
ganz nah vor dem Spiegel.
Schaust
dir direkt in die Augen.
Redest
dir ein nichts zu können.
Glaubst
alles, was dein Mund sagt.
Empfindest
nichts.
Denn du weißt,
es ist wahr.
Stehst
ganz nah vor dem Spiegel.
Schaust
dir direkt in die Augen.
Redest
dir ein nichts zu können.
Glaubst
alles, was dein Mund sagt.
Empfindest
nichts.
Denn du weißt,
es ist wahr.
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