Gedanken
Montag, 1. Mai 2017
Er
E. hat mir heute gesagt, dass sie keine Frau sein möchte. Ab jetzt spreche ich also nicht mehr von E. sondern von F. und nicht von ihr, sondern von ihm.
Wir haben heute wirklich offen miteinander geredet und das fand ich richtig cool von ihm. Es war ja schon immer so, dass wir ewig gequatscht und dabei total die Zeit vergessen haben. Und ich hab ihm auch schon immer am meisten erzählt. Also von den Sachen, die ich normalerweise niemandem sage - auch wenn er trotzdem nicht alles weiß. Aber heute hat er mir wirklich viel über sich erzählt und das hat mich wirklich, wirklich gefreut. Weil es eine Bestätigung für mich war, dass er mich mag und zu seinen Freunden zählt, auch wenn wir uns nicht allzu oft sehen aufgrund seiner Krankheit. Darüber hat er mir heute auch viel gesagt.
Normalerweise weiß ich bei Gesprächen, die von Standardthemen abweichen oft nie, was ich sagen soll, aber heute war das irgendwie nicht so. Ich meine, irgendwie hab ich mir das schon länger gedacht, dass er keine sie sein möchte, aber sicher war ich mir nicht und nachfragen mag ich dann doch nicht. Ich hoffe wirklich, dass meine Reaktion ihn darin bestätigt hat, so zu leben, wie er das möchte.
Es ist mir ehrlich gesagt egal, wie er sich anzieht oder was für ein Geschlecht er jetzt oder in Zukunft hat. Klar wird ihn das alles etwas verändern, aber die Zeit verändert die Menschen sowieso und er ist ja immer noch er.
Wie gesagt, ich freue mich einfach, dass er mir das gesagt hat, weil es bestimmt nicht leicht für ihn war. Es hat irgendwas bei mir verändert, aber ich kann es nicht so richtig benennen, was es ist. Es ist einfach so ein Gefühl, das ich habe, seit er es mir erzählt hat. Keine Ahnung. Vielleicht ist es auch einfach, weil ich so eine Offenheit nicht gewohnt bin.

Permalink (0 Kommentare)   Kommentieren