Gedanken
Sonntag, 1. Oktober 2017
Fight
Da ist viel zu viel in meinem Kopf, als dass ich es aufschreiben könnte. Da ist viel zu viel in meinem Kopf, als dass ich es aufschreiben könnte. Da ist viel zu viel in meinem Kopf, als dass ich es aufschreiben könnte. Da ist viel zu viel in meinem Kopf, als dass ich es aufschreiben könnte. Da ist viel zu viel in meinem Kopf, als dass ich es aufschreiben könnte.

Mich macht das echt wahnsinnig. Dieses ständige auf und ab. Dass ich nicht stark genug bin, zu widerstehen. Sollte ich das nicht inzwischen sein? Stark genug? Sollte ich nicht durch den immerwährenden Kampf Muskeln aufgebaut, Kondition erlangt haben? Oder geht der Kampf schon zu lange? Sind alle Reserven schon aufgebraucht? Reicht es nicht einmal mehr zu einem letzten Aufbäumen?

All die neuen Dinge, die ich über sie erfahren habe, all die neuen Bilder, die ich mit meinen Augen aufgesogen habe, all die Berührungen, die für sie so natürlich, für mich so bedeutsam waren, schwirren in meinem Kopf hin und her, fordern meine gesamte Aufmerksamkeit, lassen mich nicht in Ruhe, sodass ich mich all dem gänzlich hingebe, einerseits glücklich, über das, was war, als sie da war, andererseits traurig und enttäuscht, weil sie nicht mehr da ist und es nichts zu der mentalen Liste, die ich über sie gefertigt habe, hinzuzufügen gibt.

Ich bin süchtig geworden. Aber die Droge zu nehmen, wird niemals dabei helfen, abstinent zu werden. Wie aber, in meiner Abhängigkeit, überleben ohne die Droge?

Ach, wie gerne ich mich selbst schlagen würde für meine Naivität, meine Torheit. Ach, wie gerne ich meine Hoffnung, meinen Glauben in Flammen aufgehen lassen würde.

Aber wieso sonst kämpfen, außer für die Liebe? Habe ich nicht immer nach einem Grund gesucht? Nun, hier liegt er doch! Direkt vor mir, auf dem grünen Tablett! Das also ist sie, meine Chance auf Leben.

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Sonntag, 17. September 2017
Begegnung
Jetzt sitze ich hier. Die Kopfhörer können nicht alle Geräusche von draußen abschirmen. Aber doch das meiste. Mein Zufallsmodus spielt, was er will. Ohne jede Rücksicht auf meine Gefühle wählt er als nächstes Broken von Livingston. I look at you and time turns to fade. Sofort sehr ich ihr Gesicht vor mir. Wie ein Film spielen sich all die Bilder in meinem Kopf ab. I'm loaded by you. But I'm broken by you. Tränen sammeln sich in meinen Augen, aber ich lasse sie nicht über den Rand schwappen. Blinzle sie fort.
Meine Station. Ich will aussteigen, mitten im Weg steht ein Kerl mit Kappe und Sonnenbrille. Es ist schon dunkel draußen. Ich umrunden ihn. Er sieht mich nicht einmal an. "Alles klar bei dir?" Ich drehe mich zu ihm um. "Ja." "Achso. Du sahst so traurig aus." "Ich bin nicht traurig." "Sorry. Du sahst einfach so aus." Die Türe öffnet sich. Ich laufe die Stufen nach unten. Drehe mich um. Er steigt ebenfalls aus. "Ich bin nicht unbedingt glücklich."

Wieso bemerkt ein vollkommen Fremder, wie schlecht es mir geht, während alle anderen um mich rum keine Ahnung haben? Vielleicht merken sie es ja auch, haben aber keine Lust, mich darauf anzusprechen. Ich wünschte, ich hätte nicht schon wieder Nein gesagt.

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Samstag, 9. September 2017
#OnMyMind
I tried. Ich hab wirklich versucht, nicht an sie zu denken und was soll ich sagen, es klappt nicht. Ich denke die ganze Zeit an sie. Immer und immer wieder spiele ich dieselbe Szene in meinem Kopf ab, nur dass diese immer an unterschiedlichen Orten ist, mit verschiedenen Reaktionen - manchmal traue ich mich nicht, an das Ende zu denken, aber meistens ist es dasselbe, wenn auch unglaublich unrealistische Ende. Jedoch an ein anderes Ende zu denken, tut viel zu sehr weh.
Ich weiß aber, dass ich mit ihr reden muss. Auch wenn ich keine Ahnung habe wann und wo und wie. Vermutlich bin ich auch viel zu feige, es tatsächlich zu tun. Ach fuck. FUCK! Ich hasse das! Wieso auch ausgerechnet sie? Wieso nicht irgendjemand anders, jemand, der hier in der Nähe irgendwo wohnt und vielleicht nicht gerade einen festen Freund hat? Klar, das wäre ja viel zu unkompliziert. Keine Ahnung, wie lange ich das durchhalte, ohne durchzudrehen.

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Sonntag, 3. September 2017
Urlaub
Weil ich Donnerstag frei hatte und sie krank geworden ist, habe ich sie seit Mittwoch nicht mehr gesehen. Heute Abend fahre ich in den Urlaub und wenn ich wieder da bin, wird sie weg sein. Ich hoffe, der Urlaub lenkt mich so weit ab, dass ich aufhören kann, daran zu denken. Es ist ja nicht so, als sähe ich sie nie wieder. Am Freitag Abend hab ich sie nochmal angerufen, um zu fragen, wie es ihr geht. Da hat sie mir erzählt, dass sie im September nochmal an einem Abend aushilft, weil wir eine Veranstaltung haben. Es werden viel zu viele Menschen da sein, für meinen Geschmack, aber besser, als sie gar nicht zu sehen. Am liebsten würde ich nicht wegfahren, sondern arbeiten gehen, dann könnte ich mich wenigstens noch von ihr verabschieden. Ich hab ihr stattdessen einen Briefumschlag mit Gute-Besserung-Gummibärchen und einem "Insider-Foto" ins Fach gelegt, auf das ich hinten ein Gedicht von Till Lindemann geschrieben hab, weil er ihr Lieblingssänger ist.

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Mittwoch, 30. August 2017
Leaving
Das Wissen, dass sie bald nicht mehr da ist, dringt immer tiefer in mein Bewusstsein ein und ganz langsam verstehe ich auch, was das eigentlich bedeutet. Ich habe angefangen, den Abschied zu planen. Ich will, dass sie etwas hat, was sie an mich erinnert und nachdem sie mir heute etwas erzählt hat, bin ich mir sicher, dass sie es auf jeden Fall lustig finden wird, wenn ich ihr meine Autofahr-CD brenne. Dass sie die wirklich öfter hören wird, glaube ich zwar nicht, aber das ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Frage, ob ich ihr den Brief, den ich geschrieben habe, tatsächlich mitgeben soll. Einerseits möchte ich das nämlich wirklich, andererseits habe ich auch Angst davor.
Ihr merkt, sie ist immer noch permanent in meinem Kopf. Konzentrieren kann ich mich eh schon lange nicht mehr, sie hält mich vermutlich inzwischen für komplett unfähig.
Immerhin habe ich C. (andere Azubine mit einem grausamen Musikgeschmack, aber echt nett!) erzählt, dass ich Frauen mag. Es ergab sich am Abend die Gelegenheit, es unauffällig ins Gespräch einzubringen und ich habs tatsächlich gemacht. Hätte ich ja von mir selbst nicht gedacht. Aber ich hab auch keine Lust, irgendwie ashamed deshalb zu sein, oder auch Nr so zu tun, als sei es etwas falsches, weil das ist es nicht.
Naja. Keine Ahnung, was ich jetzt wegen ihr machen soll... eigentlich wollte ich morgen Abend mit ihr essen gehen, nur kommt jetzt irgendwie jeder von der Arbeit mit, ist also nicht wirklich aufgegangen. Vielleicht schaffe ich es wenigstens, sie noch zum Hotel zu bringen oder so. Neben ihr sitzen werde ich nicht können, ich stoß nämlich als letzte mit dazu, weil ich am längsten arbeiten muss. Auch schön. Egal. Ich sollte nicht immer so wirr schreiben. Musste jetzt einfach alles mal wieder raus. Ihr seht also, ich kann gar nicht nicht hier schreiben.

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