Gedanken
Sonntag, 11. September 2022
Selbstgespräche
Es gibt so viele Worte, die ich sagen will. So viele Sätze, die in meinem Kopf herumschwirren und gegen meinen Schädel krachen bis die Schmerzen so groß sind, dass das einzige, was dagegen hilft, zu schlafen ist. Dennoch bleibt mein Mund geschlossen. Meine Zunge ist zu schwer, um diese Buchstabenreihenfolgen zu artikulieren. Meine Lunge ist zu eng, um genug Luft bereit zu stellen. Alles bleibt in mir. All diese Gedanken. Denn das Denken ist ein Selbstgespräch. Und Selbstgespräche führt man nicht laut.

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Donnerstag, 1. September 2022
Gedanken/62
A Secret


Everyone keeps telling me
To love my body as it is
For this is my temple
As long as I exist.

Nobody seems to understand
Though I know it's not its fault
Every time I see myself
I hear the story not yet told.

All the words that haven't yet
Found the exit of my mouth
To tell someone that what they see
Fills my mind with doubt.

What I look and what I am
Seems to not connect at all
But because you don't understand
Back into myself I crawl.

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Montag, 29. August 2022
Entfernt
Manchmal frage ich mich, wieso ich eigentlich aufgehört habe zu schreiben. Dann fällt mir wieder ein, dass ich nichts mehr zu sagen habe. Zumindest rede ich mit das ein.
Wenn ich diese alten Beiträge sehe und mir Tränen in die Augen steigen, weil sich alles immer noch genauso anfühlt wie vor fünf Jahren, muss ich doch zugeben, dass ich nichts mehr zu sagen habe. Wie oft kann man dieselben Gedanken in unterschiedlichen Worten ausdrücken, ohne sich zu wiederholen?
Aber eigentlich - eigentlich habe ich nur aufgehört, weil es mir solche Angst gemacht hat. Zu diesen geschriebenen Worten hat jeder Zugang. Es lähmt mich zu wissen, dass jemand, der mich kennt, oder zumindest zu kennen glaubt, erfahren kann, was in meinem Kopf vor sich geht. Gleichzeitig möchte ich es jedem erzählen. Wenn ich genügend Menschen sage, wie viel meines Ichs diese Leere inzwischen ausmacht, wird einer von ihnen doch verstehen? Irgendjemand muss doch verstehen?
Gott, wie sehr ich mich danach sehne, dass mir zugehört wird.

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Sonntag, 8. September 2019
Hate
And when you lied before
You broke our tie before
And then I tapped into a feeling
that I could not ignore

Feel my fury!
Oh, oh, oh, oh-oh oh-oh
You really light me up!
Oh, oh, oh, oh-oh oh-oh


Ich hasse mich

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Samstag, 7. September 2019
Verstehen
Ich schweige. Weil ich schon immer geschwiegen habe. Weil es das ist, was ich am besten kann. Und wenn ich nicht schweige, erzähle ich Geschichten. Weil es so viel einfacher ist, als die Wahrheit zu sagen. Meistens weiß ich nicht einmal, was die Wahrheit eigentlich ist. Woher sollte ich das denn auch wissen? Mir hat schließlich auch noch niemand die Wahrheit gesagt.
Ich versuche es. Jeden Tag. Jeden Tag versuche ich aufzustehen und weiterzumachen als ob nichts wäre. Es verändert sich ja auch nichts. Also ist es eigentlich auch egal, ob ich jeden Tag genau so lebe wie den vorangegangenen. Was ist denn auch so schlimm daran? Das Leben ist nicht Social Media. Nicht jeder Tag ist super awesome. Das funktioniert nicht. Bei niemandem. Und das ist auch okay so. Mein Problem ist, dass alles immer weiter zu verblassen scheint. Je mehr Zeit verrinnt, desto mehr verblassen die Farben. Inzwischen kann ich nicht einmal mehr die Schönheit sehen. Die Natur, das war mein Anker. Das war mein Beweis dafür, dass das Schöne in der Welt durchaus existiert. Aber die Farben schimmern nur noch spärlich durch das allumfassende Grau. Und besonders in den letzten Tagen ist mir aufgefallen, dass ich es nicht mehr sehen kann.
Also versuche ich weiter meinen Kopf auszuschalten, meine Gedanken in Zaum zu halten, meine Gefühle so weit in mich hineinzustopfen, dass sie an der Oberfläche kein bisschen mehr sichtbar sind. Weil ich keine andere Lösung kenne. Weil ich Angst habe. Ich habe Angst vor dem Leben. Diesem Leben, das ich doch eigentlich so großartig finden sollte. Diesem Leben, das ich feiern und genießen sollte. Diesem Leben, für das ich dankbar sein sollte. Gerade ich, die doch behauptet, an Gott zu glauben, Ihn gefunden zu haben in all den Schmerzen, die mich nachts in meinem Bett überrollt und zu Boden geworfen haben. Immer diese Widersprüche. Als wären da zwei Personen in mir, die sich nicht einigen können, was richtig ist, was wahr ist.
Es gab schon viel zu viele Augenblicke in meinem Leben, in denen ich mir gewünscht habe, einfach zu sterben. Alles hinter mir lassen zu können und einfach nur noch Nichts sein. Eigentlich möchte ich gar nicht sterben. Eigentlich möchte ich einfach nur wissen, wieso ich hier bin. Eigentlich möchte ich einfach nur, dass mir endlich jemand zeigt, was es heißt, ich selbst zu sein und mir beweist, dass ich auch glücklich sein kann.
Ich möchte nicht sterben. Ich möchte einfach nur verstehen.

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