Gedanken
Donnerstag, 18. August 2016
Handystarren
Es passiert nichts. Es passiert überhaupt nichts. Am Wochenende bin ich arbeiten. Den Rest der Woche versuche ich irgendwie meine Zeit zu vertreiben, weil ich einfach nicht weiß, was ich machen soll. Ich meine, natürlich könnte ich wandern gehen, fotografieren, Motorrad fahren,... aber ich stecke mal wieder fest und habe einfach keine Lust. Heute morgen bin ich durch die Zimmer gelaufen, habe mich umgeschaut, orientierungslos, keine Idee, wie ich diese Tag vorüber bringen soll. Ich wünsche mir mehr als alles andere, dass mir irgendjemand schreibt, dass irgendjemand etwas mit mir unternehmen will, sich mit mir unterhalten will, aber wenn nicht ich diejenige bin, die ein Gespräch anfängt, die immer und immer wieder nachfragt, dann bleibt es still und selbst umgeben von meiner Familie ist es nichts geringeres als die Einsamkeit, die sich in mir ausdehnt und ein weiteres Mal droht, mich zu quälen bis ich heulend in meinem Bett liege und in aller Heimlichkeit die Schmerzen ertrage. Das klingt schon wieder viel zu melodramatisch. Morgen gehe ich mit E. Mittagessen, mal schauen wie das wird. Ich hasse es einfach, den ganzen Tag auf mein Handy zu starren und zu hoffen, dass es heute anders wird, weil am Ende doch nur die Enttäuschung steht. Ich wünschte, ich könnte hier weg. Einfach einen Rucksack mit ein paar Sachen packen, Schlafsack drauf schnallen, Zugticket kaufen und einfach wegfahren. Vielleicht mache ich es im Oktober sogar noch bevor ich wieder zur Uni muss. Aber nächste Woche erst einmal England - ihr habt ja keine Ahnung, wie sehr ich mich schon darauf freue.

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Donnerstag, 11. August 2016
Zeit
So schnell vergeht die Zeit. Seit 1440 Tagen schreibe ich hier schon alles, was mir in den Kopf kommt. Seit 20 Jahren wandle ich nun schon auf dieser Welt umher. Ich weiß nicht, was ich mir von diesem Tag erhofft habe. Es war ja kein schlechter Tag. Es war einfach nur nicht, wie ich gehofft hatte, auch wenn es ein paar gute Überraschungen gab.
Gestern Abend bin ich mit meiner Ma, Tante und meinen Schwestern in den Irish Pub gegangen. Wir haben Cocktails getrunken und es war eigentlich ganz lustig. Um Mitternacht haben sie sogar extra für mich Molly Malone gespielt und ich habe einen Minikuchen mit Kerze bekommen - war echt lieb. So lange waren wir dann auch gar nicht weg. Als ich nach Hause gekommen bin, hab ich erst einmal erfahren, dass von einem Freund von mir die Oma gestorben ist. Wir haben dann noch bis halb zwei geschrieben. Heute morgen war ich mal wieder um halb acht wach. Mir haben ziemlich viele Leute gratuliert von denen ich es nicht erwartet habe. Meine Kindergartenfreundin die mir seit fast einem Jahr nicht mehr zurück geschrieben hat zum Beispiel. Dafür haben andere von denen ich dachte, dass sie mir gratulieren würden, nichts von sich hören lassen. Gekommen ist niemand - natürlich nicht. Am Nachmittag war ich dann noch mit meiner großen Schwester am See fotografieren, dann gab es Kaffee und Kuchen, dann haben meine kleine Sis und ich den dritten Teil von Der Hobbit angeschaut. Jetzt ist der Tag auch schon wieder vorbei.
Heute ist Sternschnuppennacht. Ich liebe Sternschnuppen, weil sie mich an den Sommer vor fünf Jahren erinnern. Will nur keiner mit mir nach draußen gehen. Vielleicht gehe ich trotzdem. Keine Ahnung.
Der Flüchtling mit dem ich letztens Eis essen war, hat mir gesagt, dass er mich echt gerne mag und oft an mich denkt,... Eigentlich ist das ja was schönes, aber leider nicht, wenn es von der falschen Person kommt. Er ist ja echt nett, aber das war es dann halt auch.
Ich sollte an meinem Geburtstag nicht alleine in meinem Zimmer sitzen, emotionslose Beiträge verfassen und dabei gegen die Tränen kämpfen. Ich sollte in irgendeinem Club sein, mit Freunden trinken, tanzen, feiern. Bleibt nur noch die Frage: Wo sind sie?

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Montag, 8. August 2016
#LetGo
Ich habs geschafft loszulassen. Wenigstens für ein paar Stunden. Nicht darüber nachdenken, was alles passiert ist in den letzten Wochen. Nicht darüber nachdenken, wie es weiter gehen soll. Einfach mal nicht denken. Gestern Abend war ich mit meiner großen Schwester auf einem kostenlosen Open Air Konzert von einer regionalen Band. Danach war noch ein DJ auf der Bühne bis Mitternacht und anschließend ging es noch eine Weile in die Metal Bar. Wir haben getanzt, gesungen, geredet, gelacht. Ich hab einfach nicht mehr nachgedacht. Es hat so gut getan. Wir haben da auch zwei Flüchtlinge kennen gelernt, die hier im Ort wohnen. Vielleicht trifft man die ja mal wieder. Heute war ich mit meiner Tante Motorrad fahren. Wir haben sogar eine relativ große Tour gemacht und dadurch bin ich wieder nicht zum Nachdenken gekommen. Es hat so gut getan. Aber jetzt habe ich wieder Zeit dafür. I. hat sich tatsächlich auch mal wieder gemeldet. Er wollte wissen, ob ich immer noch vorbei kommen würde. Dabei konnte er mir nicht einmal versprechen, dass es wirklich klappt. Kann mir mal jemand sagen, wieso ich es trotzdem machen würde? Ich bin so ein Idiot...

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Mittwoch, 3. August 2016
#FinalyWarmAgain
Gestern Vormittag konnten wir endlich meine kleine Sis wieder aus dem Krankenhaus holen und auch wenn wir jetzt Krankenschwestern spielen können, ist es trotzdem gut zu wissen, dass es ihr gut geht.
Am Abend hab ich mit S. geskypt und es war echt schön mal wieder zu hören, dass auch andere Leute Probleme haben. Und es war auch gut einfach mal wieder mit jemand anderem zu reden als mit meiner Familie und meiner Chefin.
Heute war endlich mal wieder richtig schönes und warmes Wetter. Das hab ich genutzt um in der Sonne zu liegen und zu lesen und anschließend mein Motorrad zu putzen, was ich ja auch schon seit Ewigkeiten machen wollte.

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Montag, 1. August 2016
Gründe
Okay. Mir wurde gesagt, dass ich das Leben positiver sehen soll. Also gut. Dann stellt euch doch einfach vor, ich erzähle euch heute nicht, wieso mein Leben zur Zeit ziemlich bescheiden ist, sondern wieso ich mein Leben so sehr liebe.
1. Ich hatte Hoffnung in einen anderen Menschen und mit ein paar Worten hat er meine ganze Hoffnung zerstört und mir wieder einmal gezeigt, dass man sich wenn dann nur auf sich selbst verlassen kann.
2. Meine kleine Schwester, die es sonst immer schafft, mich abzulenken, ist nicht da um ebendies zu tun.
3. Ich würde alles für meine kleine Sis machen und ich wünschte, ich wäre auf dem Motorrad gesessen und nicht sie.
4. Komischerweise melden sich alle immer nur, wenn sie irgendetwas von mir wollen.
5. Es gibt nichts schöneres als 6 Stunden zu arbeiten nachdem man sich gerade übergeben hat.
Ach ja. Das sollte endlich mal wieder ein richtig schöner Sommer werden. Ich habe mich schon ewig darauf gefreut. Erst eine Woche nach Holland, dann nach Hause. Etwa drei Mal die Woche arbeiten, den Rest der Zeit draußen in der Sonne am See verbringen, Sonnenbaden, lesen, Musik hören - ganz unbeschwert. Eine Woche England, vielleicht noch mit dem Motorrad nach Slowenien. Urlaub machen, entspannen, Spaß haben. Ja. Läuft wirklich alles genau so, wie ich mir das vorgestellt habe...

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