Gedanken
Untergehen
Wisst ihr, was mich zur Zeit total verrückt macht? Mir ist aufgefallen, dass es noch nie jemanden gab, den ich geliebt habe. Auf diese Weise. Das einzige Mal, dass ich jemanden wirklich gern hatte, war vor fast fünf Jahren. Fünf Jahre. Und nicht einmal da war ich mir sicher (siehe all die Tagebucheinträge)... Ich mein, was stimmt mit mir nicht? Ja, ja, ich weiß schon: Noch nicht die richtige Person gefunden. Bla. Ich erwarte ja nicht einmal, dass es die richtige Person ist. Aber andere Leute haben doch auch Beziehungen. Oder schwärmen wenigstens für jemanden. Es ist ja nicht so, dass ich es nicht versucht hätte. Aber jedes Mal, wenn ich ausgegangen bin, war ich irgendwann allein. Irgendwann stehe ich immer alleine da und fühle mich total blöd. Dann gehe ich nicht mehr. Dann kann ich ja nicht einmal jemanden kennen lernen. Ich weiß, dass das ein Teufelskreis ist. Aber so oder so, es klickt nicht. Ich mein, jetzt mal ganz im ernst: Was stimmt mit mir nicht?

Gestern Abend im Tutorium konnte sich die Tutorin meinen Namen nicht merken. Ist ja nichts neues für mich, an meinen Namen erinnert sich fast niemand, wenn er mich nur einmal kurz danach gefragt hat. Sie hat dann zu mir gesagt, manche Leute gehen einfach unter. Ja, sieht so aus.

Kommentieren



kasgra, Donnerstag, 14. April 2016, 21:02
Für gewöhnlich ist es selten gut sich über irgendetwas in irgendeiner Art und Weise verrückt zu machen.

Und dann braucht es Durchhaltevermögen, Zeit, die man sich selbst und dem anderen gibt, und Glück.

Darüberhinaus, will man die schnelle, oberflächliche Liebe?

Nur die besten Grüße,
Kas

sprueche, Donnerstag, 14. April 2016, 23:45
Das einzige Problem ist leider, dass man sich das meistens nicht aussuchen kann...

Ja, dafür müsste man aber erst neue Leute kennen lernen.

Ich dachte immer, ich will es nicht. Aber langsam frage ich mich, ob das nicht immer noch besser ist, als gar keine zu haben...

blue_rose, Donnerstag, 14. April 2016, 23:36
Das frage ich mich auch. Ich würd mich ja gern richtig verlieben, aber die Menschen in meinem Umfeld sind alle... naja, nicht mein Typ, auch wenn ich nicht sagen könnte, was mein Typ ist. Kann man halt nicht erzwingen^^ Ich hab ja noch die Hoffnung, dass das irgendwann wird :D

Zum Untergehen & zu dem Post davor: Ich bin sicher, dass die Tutorin das nicht so meinte. Und wenn du selber das Gefühl hast unterzugehen, kannst du das nicht ändern? Ich mein klar, ich bin auch nicht der Typ, der sich irgendwo in den Vordergrund spielt, sondern eher die, die lieber nicht nochmal nachfragt, statt in Gefahr zu laufen, im Mittelpunkt zu stehen. Aber irgendwie hab ich im letzten Jahr (zwangsläufig durch Schule) zumindest teilweise gelernt meine Interessen durchzusetzen. Und jetzt haben mich alle Lehrer als nervig und diskutierfreudig in Erinnerung :'D Will sagen: Alle anderen Menschen sind sowieso blöd und die werden sich nicht ändern. Aber vielleicht kannst du es :) [Manchmal darf man nicht (er)warten, das andere Menschen auf einen zugehen, man muss es selber tun. Nicht das ich das gut kann :D]

sprueche, Donnerstag, 14. April 2016, 23:51
Ich bin hier ehrlich gesagt ziemlich überfordert, weil es fast schon zu viele Menschen in meinem Alter gibt. Naja, die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?

Ich weiß, dass sie das nicht so gemeint hat, aber es kam mir trotzdem so vor, als ob das erste Mal jemand das ausgesprochen hat, was ich schon die ganze Zeit gewusst habe. Selbst wenn ich wollte, bin ich niemand, der heraussticht. Aber ich bin ja auch nicht gerade jemand, der gerne mitten drin ist.
Ich versuche immer wieder, auf andere zuzugehen. Vielleicht hört sich das jetzt auch verrückt an, aber wenn ich jemanden um etwas bitten möchte, dann fängt mein Puls immer an zu rasen und ich komme mir total dämlich und lächerlich vor. Ich habe schon immer alles alleine durchgezogen und ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich es schaffe das großartig zu ändern...

blue_rose, Freitag, 15. April 2016, 17:20
Ich glaube, das mit dem auf andere zugehen kann man üben. Also, ich oder du, wir werden nie so Small-Talk Menschen, die da zu Hause sind, aber ich glaube, man kann besser werden, wenn man seine Komfortzone verlässt. Das mit dem rasenden Puls kenne ich, ich bekomm auch immer halbe Schweißanfälle und wenn ich in un bekannter und eher "feindlicher" Umgebung etwas sagen soll/möchte, kege ich mir meine Sätze 10 Minuten davor zurecht. Und ich kann dir keine Tipps geben, wie man im Menschenumgang besser wird, aber ich glaube, dass es geht.

Und sonst stimme ich volbeatfan zu: Vielleicht hast du "deine" Menschen einfach noch nicht gefunden. Ich z.B. bin immer unglaublich überrascht, wie nett Menschen auf Geschichts- oder Medienseminaren sein können und wie ich mich da eher traue, Small Talk zu machen. In meiner Schule gibt es 99% unfreundliche, blöde, oberflächliche Menschen, die mich zu 80% gar nicht wahrnehmen. Da bin ich Freundlichkeit und Offenheit gar nicht gewöhnt.

sprueche, Freitag, 15. April 2016, 19:22
Ich bin schon dabei, aber ich glaube halt, dass ich mich nie wirklich wohl dabei fühlen werde. Ja, ich lege mir auch immer Sätze zurecht und hinterher steht man dann da und sagt doch irgendwas anderes - so geht es mir zumindest meistens ^^

Das ganze wäre deutlich einfacher, wüsste man, wonach man Ausschau halten sollte. Es gibt bisher wie gesagt nur eine einzige Person von der ich denke, dass sie mich 100%ig versteht. Ganz schön wenig, wenn man bedenkt, wie viele Menschen es gibt...

volbeatfan, Freitag, 15. April 2016, 03:44
Puh. Immer dieses Beziehungszeug :D Das ist alles immer so kompliziert. Beziehungsweise die meisten machen das alles so kompliziert. Ich glaub, dieses richtige 'verliebt sein' hatte ich bis jetzt nur ein Mal, wobei ich mir über das mittlerweile auch nicht mehr so sicher bin. Das ist aber auch schon gut drei Jahre her. Und seitdem hab ich eigentlich niemanden so richtig an mich rangelassen und hab mich praktisch selbst davon abgehalten, dass ich Gefühle für jemanden entwickle. Aber hey, schön langsam wird das, wobei ich mich immer noch bei den kleinsten Anzeichen von Gefühlen in meinem Schneckenhaus verstecken würde. Ist aber auch schon wieder alles so kompliziert. >.<
Aber was ich eigentlich sagen wollte: ich glaub, das braucht alles seine Zeit, auch wenn es wirklich nervt. Und, das hab ich mittlerweile gelernt, man darf sich in der Beziehung wirklich nicht mit anderen vergleichen, das bringt einen nämlich überhaupt nicht weiter. Aber irgendwann, es kann zwar ewig dauern, da findet jeder denjenigen der zu einem passt. Bestes Beispiel: meine Tante. Die hatte nie jemanden, einmal als sie 20 war. Und dann nie wieder. Bis sie vor 6 Jahren an Silvester meinen Onkel getroffen hat und ein halbes Jahr später haben die zwei geheiratet. Wobei man dazu sagen muss, dass weder meine Tante noch mein Onkel wirklich einfach zu haben sind :'D Also, nicht verzweifeln, irgendwann passt das [gott, ich kling wie so eine 40-Jährige die Beziehungsratschläge gibt. Fürchterlich]

Ich glaub von meinen Tutoren kennt auch keiner meinen Namen. Ich glaub, das sollte man nicht überbewerten wenn ein Tutor sich den Namen nicht merkt, das meinen die glaub ich echt nicht persönlich. Wobei der KOmmentar von der schon irgendwie doof war. :/ Stimmt aber nicht.

Ich glaub, ich schenk dir Schwimmflügel, dann kannst du nicht untergehen.

Edit: Ups. Jetzt ist der Kommentar so lang wie der eigentliche Beitrag. Sorry :D

sprueche, Freitag, 15. April 2016, 15:23
Ja, ich weiß, man sollte in solchen Dingen geduldiger sein. Aber es gibt halt doch immer wieder Momente, in denen man sich denkt, dass es mit dieser einen Person - wenn sie denn da wäre - doch noch viel schöner wäre.

Ich finde das auch nicht schlimm, meine Lehrer haben auch immer ewig gebraucht, bis sie sich meinen Namen merken konnten. Ich nehm ihr das auch gar nicht übel, auch nicht das, was sie gesagt hat. Ich fand es ehrlich gesagt schön, dass es endlich mal jemand ausspricht, sonst traut sich das ja nie einer.

Danke :D

lettersoflife, Freitag, 15. April 2016, 14:27
Warum willst du denn unbedingt verliebt sein? Weil das bei "allen anderen" auch so ist? Ist doch scheißegal. Du machst, was du fühlst und vor allem, was sich richtig anfühlt. Wenn man etwas tut, nur um es getan zu haben, oder weil es eben Konvention ist, dann ist das nichts wert. Gefühle passieren eben einfach so, man kann sie weder herbeisehnen noch darauf warten.
Ich hab mir deine letzten Einträge mal durchgelesen und das Gefühl bekommen, dass du recht viele Erwartungen an deine Mitmenschen hast. Das hat jeder, glaub mir. Und das ist unser größter Fehler. Jeder lebt für sich allein - nicht nur ein Buch, sondern auch eine Wahrheit. Du darfst nicht auf die anderen zählen, wenn du glücklich sein willst. Soll in Bezug auf den Abend mit der Literaturkritikzeitschrift heißen: Fang doch mal ein Gespräch an. Wirf irgendwas in die Runde. Höre zu und misch dich ein, stell Fragen. Darauf zu warten, dass man angesprochen wird, ist nicht wirklich ertragreich. Vor allem dann, wenn es viele Menschen sind, mit denen man zusammensitzt. Außerdem solltest du das nicht als Absicht oder gar Beleidigung o.ä. gegen dich persönlich sehen. Auch das mit der Tutorin. Die hat eben kein gutes Gedächtnis und versucht das mit einem blöden Spruch zu überspielen. Nicht alles persönlich nehmen! Das fällt zwar nicht immer leicht; vor allem, wenn es sich häuft. Trotzdem ist das die bessere Reaktion, auch auf lange Sicht.

sprueche, Freitag, 15. April 2016, 15:34
Weil ich wissen möchte, wie es sich anfühlt. Ich meine, ich weiß, wie Liebe sich anfühlt, ich liebe meine Schwestern zum Beispiel und vermisse sie immer, wenn ich nicht bei ihnen bin. Aber ich möcöhte wissen, was der Unterschied ist und ob es einen wirklich so glücklich macht, wie überall immer gesagt wird. Mir ist auch bewusst, dass ich das nicht einfach so beschließen kann und das es nicht möglich ist, das zuu steuern.
Ich weiß, dass meine Erwartungen an meine Mitmenschen sehr hoch sind. Und ich nehme es auch nicht persönlich, das Problem ist nur, dass ich es meistens nicht schaffe, mich zu überwinden und auf andere zuzugehen. Ich weiß dann nie, was ich sagen soll und wenn ich doch mal jemanden anspreche, endet das Gespräch meistens nach kurzer Zeit und es entsteht diese unangenehme Stille. Ich versuche das zu bessern, aber es ist eben nicht einfach, wenn man das Gefühl hat, dass man die anderen nicht versteht.

yeahyeah, Samstag, 16. April 2016, 21:38
Geht mir auch so. Schwärmereien haben sich einfach nie richtig oder echt angefühlt und während immer mehr Leute um mich herum ernsthafte Beziehungen eingehen fühl ich mich zwar ein bisschen einsam, könnte aber auch niemanden benennen nach dem ich mich wirklich sehne.
Die meisten Typen die ixh kenne sind mir einfach nur oberflächlich bzw weiß ich manchmal gar nicht so recht warum ich mich nicht verliebt.. Und obwohl das irgendwie scheiße ist fühlt man sich immer so kindisch wenn man sich eben danach sehnt und das auxh anspricht... So kompliziert ^^

sprueche, Samstag, 16. April 2016, 23:38
Ich habe nicht einmal jemanden getroffen, für den es sich gelohnt hätte zu schwärmen...
Ja, es ist durchaus kompliziert. Ich komme mit Gefühlen sowieso nicht richtig klar, aber es aufzuschreiben hilft mir manchmal einfach. Und hier habe ich auch kein Problem so ein Thema anzusprechen.