Gedanken
Sonntag, 28. Mai 2017
Planlos
Nie wieder. Ohne Witz, nie wieder!
Um neun Uhr sollte mein Flixbus von Venedig mach Innsbruck gehen. Verspätung ist dabei ja fast schon normal. Jetzt ist der eine viertel Stunde zu spät gekommen, hat die Leute und das Gepäck ausgeladen und fährt knallhart wieder! Wir sind zu viert dagestanden und waren einfach nur entsetzt. Dann haben wir uns eingeredet, dass der wahrscheinlich nur tankt oder so. Alle möglichen Busse sind gekommen, nur unserer nicht. Okay. Eine hat irgendwann dann beim Kundenservice angerufen und genau in dem Moment kam der Bus dann doch endlich - mit 40 Minuten Verspätung. Die hat uns aber nicht gestört, Hauptsache, der ist wirklich gekommen. Die Sitze waren aber echt unbequem, die Klimaanlage richtig kalt - also Jacke als Decke verwenden - und das Radio zu laut. Hatte also eine super Fahrt *hust* Um drei, früher als ich gedacht hätte, waren wir dann in Innsbruck. Ich hatte einen Mordshunger, weil ich nur ein minimales Frühstück hatte. In der Stadt hab ich mir also ein Restaurant gesucht und hab mir einen griechischen Salat bestellt - perfekt bei der Wärme. Bekommen hab ich dann grob zerkleinertes Gemüse, ein Salatblatt, eine Scheibe Feta und ein bisschen Brot. Ich hab mich gefühlt, wie ein Meerschweinchen. Und um meinem Tag noch perfekt zu machen, hat sich meine Mitfahrgelegenheit nach hause einfach nicht mehr gemeldet und ist auch nicht aufgetaucht. Hatte ich noch mal richtig schön Stress am Abend, echt klasse. Jetzt bin ich in der WG von einer Freundin, die zwar nicht da ist, deren Mitbewohner mich aber reingelassen haben und wo ich jetzt schlafen kann. Mal schauen, wie ich morgen dann nach Hause komme... Ich hab jedenfalls gelernt, dass ich entweder mit dem Motorrad wegfahre oder alles bis ins kleinste Detail plane.
Und um zum Schluss noch was positives zu sagen: Ich hatte einen wirklich, wirklich leckeren Eisbecher!

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Freitag, 26. Mai 2017
#LastDay
Ich kann nicht glauben, dass ich morgen schon wieder zurück nach Hause fahre. Am liebsten würde ich mich noch eine Woche an den Strand legen und nichts tun. Es ist eben doch ziemlich anstrengend, von einer Stadt in die nächste zu fahren, auch wenn es unglaublich schön ist. Ich muss sagen, dass Koper und Ljubljana mir unglaublich gut gefallen haben! Ich werde auf jeden Fall wieder nach Slowenien reisen, das steht schon fest. Venedig ist dagegen eben doch noch sehr viel touristischer aufgebaut. Ich weiß immer noch nicht genau, wie ich ab Innsbruck nach Hause komme. Ich hoffe einfach, dass sich noch irgendwas wegen Mitfahrgelegenheit ergibt und sonst muss ich doch das Angebot einer alten Freundin meiner Schwester annehmen und bei ihr schlafen, auch wenn sie nicht da ist. Ist aber richtig nett von ihr, mir das überhaupt anzubieten. Naja, werde ich ja morgen dann sehen. Und zur Not würde mich bestimmt auch jemand abholen, auch wenn es nicht unbedingt um die Ecke ist.

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Sonntag, 21. Mai 2017
#NervousButExcited
Morgen fahre ich in den Urlaub. So richtig glauben kann ich irgendwie noch nicht, dass es schon wieder soweit ist. Ljubliana, Koper, Venedig. Ich bin echt mal gespannt. In den Urlaub gefahren bin ich ja noch nie wirklich alleine. Ich hab auch überhaupt nichts geplant - außer Transport und Unterkunft. Ich hab beschlossen, mich einfach ein bisschen treiben zu lassen. (Hoffentlich) Ganz ohne Stress.

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Montag, 15. Mai 2017
Geständnis
Ich bin am überlegen, mir ein Tattoo stechen zu lassen. Nur ein ganz Kleines. Einen Apostroph. Zwei Gründe:
1. Meine Liebe zur Sprache und Grammatik
2. "I'm an apostrophe, I'm just a symbol to remind you that there's more to see" Imagine Dragons
Andererseits möchte ich schon länger gerne eins haben und konnte mich nie dazu durchringen. Was würden meine Eltern schließlich dazu sagen. Ich schaffe es ja doch nie ein Leben zu führen, wie ich es gerne möchte.
Letztens war es wieder richtig schlimm. Ich hab mich darauf gefreut, endlich mal wieder nicht Kassenabschluss machen zu müssen und deshalb nicht eine Stunde auf meinen Zug warten zu müssen. Was ist passiert? Mein Zug hatte 50 Minuten Verspätung. Ich war so verdammt sauer, ich habe es während der ganzen Stunde im Zug nicht geschafft, mich zu beruhigen und habe zu Hause meine Eltern angepampt, als wäre das alles ihre Schuld. Dabei ist mir einfach nur wieder klar geworden, dass ich auf eine magische Lösung warte, die meine ganzen Probleme in Luft auflöst, die aber niemals kommen wird. Und ich existiere so vor mich hin und warte, warte darauf, dass irgendetwas passiert, was alles einfacher macht. Weil ich zu viel Angst habe, dass ich das einzige verlieren könnte, was mir wirklich wichtig ist, obwohl ich doch eigentlich ganz genau weiß, dass meine Familie immer für mich da sein wird. Ich bin es einfach nur gewohnt, alles, was irgendwie unangenehm werden könnte, zu verdrängen. Nur staut es sich an und irgendwann wird alles zu viel. Dann bin ich genervt und gereizt und heule vor mich hin, was ja auch alles nichts bringt. Anstatt dass ich endlich mal erzähle, wer ich eigentlich wirklich bin und wer ich auch sein möchte, lebe ich einfach so, wie ich denke, dass meine Eltern am glücklichsten mit wären.
Eigentlich sollte dieser Eintrag gar nicht so lang werden, eigentlich sollte es nur um dieses Tattoo gehen. Aber wenn ich gerade schon einmal dabei bin, die Wahrheit zu sagen, dann sollte ich vielleicht jetzt nicht unbedingt damit aufhören. Deshalb... okay, ich schreib jetzt einfach mal...

1. Ich kann nicht ohne: Musik und meine Gitarre, Bücher und Geschichten, Katzen, meine Fantasie, meine Kamera, die Gewissheit überall hingehen zu können, wo ich möchte, und natürlich meine Familie
2. Freunde sind für mich: Menschen, die immer ehrlich zu mir sind und die niemals Angst haben, mir genau das zu sagen, was sie denken, auch wenn ihre Meinung nicht mit meiner übereinstimmt. Davon gibt es genau 3
3. Ich mag Tattoos und hätte am liebsten selbst eins. Wie gesagt, einen Apostroph, nicht ausgemalt, an der Innenseite vom Knöchel meines rechten Fußes
4. Ich wünschte, die Menschen würden meine Arbeiten mehr zu schätzen wissen, sich mehr dafür interessieren. Also für meine Bilder und für meine Texte
5. ... okay, das ist... sorry, dass ich euch jetzt so zugemüllt habe. Also, was ich eigentlich sagen wollte, was mir aber aus irgendeinem Grund unglaublich schwer fällt auch nur zu schreiben: Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich lesbisch bin. Ich denke schon seit über einem Jahr daran und so langsam wird die Zeitspanne einfach zu lang, um mir einzureden, dass ich mir das nur einrede und das es nur eine Phase von mir ist, um irgendwie anders zu sein. Manchmal sage ich mir auch, dass ich es mir nur einrede, weil ich schlicht und einfach nicht lieben kann. Noch dazu finde ich, dass 'lesbisch' ein unglaublich schrecklich klingendes Wort ist. Das hört sich an, wie eine giftige Schlangenart. Wisst ihr, als mir das zum ersten Mal klar wurde, dachte ich, es wäre einfach, es zu akzeptieren, aber das ist es nicht. Eigentlich schaffe ich es immer noch nicht. Ich frage mich die ganze Zeit: 'Was, wenn ich es allen erzähle und es dann doch nicht stimmt?' Jedes Mal, wenn ich einen Mann sehe, der gut aussieht, sage ich mir: 'Du findest, dass er attraktiv aussieht, du bist also gar nicht gay.' Es ist unglaublich anstrengend, die ganze Zeit diese Streitgespräche mit sich selbst zu führen. Die Arbeit lenkt mich ab und das tut gut. Andererseits ist da aber auch J., die ... ach scheiße. Ich bin verdammt verwirrt und unsicher und planlos. Keine Ahnung, wie ich es immer wieder schaffe, den Leuten etwas anderes vorzuspielen. Aber es tut gut, all das endlich mal wenigstens aufgeschrieben zu haben. Auch wenn ich jetzt schon wieder fast am flennen bin. Und ich weiß, dass ich mich nicht immer entschuldigen sollte, aber ich kann nicht anders, deshalb, sorry, dass ich euch schon wieder so zugelabert habe. Aber danke fürs durchhalten.

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Freitag, 12. Mai 2017
#Doubts
Ich möchte es sagen, es einfach nur laut aussprechen in Gegenwart eines anderen Menschen. Es muss nicht einmal jemand sein, den ich kenne oder den ich mag, ich will es einfach nur gesagt haben. Und doch schaffe ich es nicht, so sehr ich den Drang auch verspüre. Denn was ist, wenn ich selbst falsch liege und es gar nicht der Wahrheit entspricht? Aber wenn ich schon seit über einem Jahr daran denke, muss es doch wahr sein. Oder nicht?

Edit: Neues Album von Imagine Dragons am 23. Juni *-*

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