Gedanken
Samstag, 9. September 2017
#OnMyMind
I tried. Ich hab wirklich versucht, nicht an sie zu denken und was soll ich sagen, es klappt nicht. Ich denke die ganze Zeit an sie. Immer und immer wieder spiele ich dieselbe Szene in meinem Kopf ab, nur dass diese immer an unterschiedlichen Orten ist, mit verschiedenen Reaktionen - manchmal traue ich mich nicht, an das Ende zu denken, aber meistens ist es dasselbe, wenn auch unglaublich unrealistische Ende. Jedoch an ein anderes Ende zu denken, tut viel zu sehr weh.
Ich weiß aber, dass ich mit ihr reden muss. Auch wenn ich keine Ahnung habe wann und wo und wie. Vermutlich bin ich auch viel zu feige, es tatsächlich zu tun. Ach fuck. FUCK! Ich hasse das! Wieso auch ausgerechnet sie? Wieso nicht irgendjemand anders, jemand, der hier in der Nähe irgendwo wohnt und vielleicht nicht gerade einen festen Freund hat? Klar, das wäre ja viel zu unkompliziert. Keine Ahnung, wie lange ich das durchhalte, ohne durchzudrehen.

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Sonntag, 3. September 2017
Urlaub
Weil ich Donnerstag frei hatte und sie krank geworden ist, habe ich sie seit Mittwoch nicht mehr gesehen. Heute Abend fahre ich in den Urlaub und wenn ich wieder da bin, wird sie weg sein. Ich hoffe, der Urlaub lenkt mich so weit ab, dass ich aufhören kann, daran zu denken. Es ist ja nicht so, als sähe ich sie nie wieder. Am Freitag Abend hab ich sie nochmal angerufen, um zu fragen, wie es ihr geht. Da hat sie mir erzählt, dass sie im September nochmal an einem Abend aushilft, weil wir eine Veranstaltung haben. Es werden viel zu viele Menschen da sein, für meinen Geschmack, aber besser, als sie gar nicht zu sehen. Am liebsten würde ich nicht wegfahren, sondern arbeiten gehen, dann könnte ich mich wenigstens noch von ihr verabschieden. Ich hab ihr stattdessen einen Briefumschlag mit Gute-Besserung-Gummibärchen und einem "Insider-Foto" ins Fach gelegt, auf das ich hinten ein Gedicht von Till Lindemann geschrieben hab, weil er ihr Lieblingssänger ist.

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Mittwoch, 30. August 2017
Leaving
Das Wissen, dass sie bald nicht mehr da ist, dringt immer tiefer in mein Bewusstsein ein und ganz langsam verstehe ich auch, was das eigentlich bedeutet. Ich habe angefangen, den Abschied zu planen. Ich will, dass sie etwas hat, was sie an mich erinnert und nachdem sie mir heute etwas erzählt hat, bin ich mir sicher, dass sie es auf jeden Fall lustig finden wird, wenn ich ihr meine Autofahr-CD brenne. Dass sie die wirklich öfter hören wird, glaube ich zwar nicht, aber das ist auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist die Frage, ob ich ihr den Brief, den ich geschrieben habe, tatsächlich mitgeben soll. Einerseits möchte ich das nämlich wirklich, andererseits habe ich auch Angst davor.
Ihr merkt, sie ist immer noch permanent in meinem Kopf. Konzentrieren kann ich mich eh schon lange nicht mehr, sie hält mich vermutlich inzwischen für komplett unfähig.
Immerhin habe ich C. (andere Azubine mit einem grausamen Musikgeschmack, aber echt nett!) erzählt, dass ich Frauen mag. Es ergab sich am Abend die Gelegenheit, es unauffällig ins Gespräch einzubringen und ich habs tatsächlich gemacht. Hätte ich ja von mir selbst nicht gedacht. Aber ich hab auch keine Lust, irgendwie ashamed deshalb zu sein, oder auch Nr so zu tun, als sei es etwas falsches, weil das ist es nicht.
Naja. Keine Ahnung, was ich jetzt wegen ihr machen soll... eigentlich wollte ich morgen Abend mit ihr essen gehen, nur kommt jetzt irgendwie jeder von der Arbeit mit, ist also nicht wirklich aufgegangen. Vielleicht schaffe ich es wenigstens, sie noch zum Hotel zu bringen oder so. Neben ihr sitzen werde ich nicht können, ich stoß nämlich als letzte mit dazu, weil ich am längsten arbeiten muss. Auch schön. Egal. Ich sollte nicht immer so wirr schreiben. Musste jetzt einfach alles mal wieder raus. Ihr seht also, ich kann gar nicht nicht hier schreiben.

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Sonntag, 20. August 2017
Her
Also... vielleicht kann ich hier nicht mehr schreiben. Keine Ahnung. Irgendwie fühlt es sich an, als wäre es zu Ende? Vielleicht liegt das auch einfach an meiner Stimmung momentan. Ich kann nicht mehr aufhören an sie zu denken. Da sind so viele Fragen, die ich ihr stellen möchte und all ihre Antworten, alles was sie über sich erzählt, sauge ich auf wie ein Schwamm, der zum ersten Mal Wasser berührt. Apropo: Wenn sie neben mir steht, dann möchte ich sie berühren. Ich möchte wissen, ob ihre Haut sich genauso weich anfühlt, wie sie aussieht. Ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, neben ihr durch die Stadt zu laufen, ihre Hand haltend. Ich möchte wissen, wie der Phönix, den sie sich auf den gesamten Rücken hat tätowieren lassen, aussieht. Ich möchte... sie. Und das obwohl ich sie nicht haben kann. Ist doch immer so bei mir! Wieso tu ich mir das immer wieder an? Ich will immer das, was ich sowieso niemals bekommen kann. Sie ist viel zu hübsch und zu intelligent für mich, noch dazu wohnt sie viel zu weit weg und hat verdammt noch mal einen Freund, nur dass ich das alles nicht wahrhaben will, weil das bedeuten würde, dass ich niemals die Antworten auf all meine Fragen haben würde, dass ich niemals.. scheiße! Scheiße... Sie ist perfekt. Und ich bin kaputt. Und all die Teile, die sie in mir mühsam zusammenflickt, wenn sie mich anlächelt oder mit diesem Blick ansieht, werden wieder auseinanderbrechen, wenn sie in zwei Wochen weg ist und ich alleine zurückbleiben werde.

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Samstag, 12. August 2017
Twentyone
Das lief irgendwie alles nicht so ganz, wie ich mir das vorgestellt habe... Aber wann tut es das schon?
Ich habe ziemlich viele Leute zu meinem Geburtstag eingeladen. Das habe ich schon lange nicht mehr gemacht. Nur, wie das nun einmal so ist bei mir, hat fast jeder abgesagt. Dann waren wir auf einmal nur noch zu viert. Letzte Woche habe ich M. getroffen und ihn spontan eingeladen, auch zu kommen. Wieso auch nicht? Er hat tatsächlich zugesagt und als er gehört hat, dass wir nur so wenige sind, hat er mich gefragt, ob er noch zwei andere Jungs mitbringen kann. Einen kannte ich, einen nicht. Klar, kein Problem. Aufgekreuzt ist er dann mit drei anderen Leuten, aber auch das war echt kein Thema. Wir haben Pizza gemacht und auch wenn die Beste ziemlich früh gegangen ist, war es wirklich lustig. Die meiste Zeit über jedenfalls. Bis ich mich fast verraten hätte um drei Uhr nachts. Und bis ich es dann tatsächlich getan habe um halb sechs morgens.
Ich war einfach nur hundemüde. Einer hat schon geschlafen, zwei waren weg, meine kleine Sis ist kurz zuvor ins Bett gegangen und M. meinte, er möchte noch mit mir reden. Eigentlich wusste ich da schon, dass ich es nicht machen sollte, aber ich war angetrunken, müde - was auch sonst um fünf Uhr morgens? - und wollte einfach nur noch ins Bett. Und weil ich M. dann doch ganz gut kenne, weiß ich, dass er mich nicht in Ruhe gelassen hätte. Ich sage es euch gleich: länger als fünf Uhr bleibe ich nicht mehr wach. Danach geht es nur noch bergab. Jedenfalls hat er mir dann eröffnet, dass er mich echt gerne mag. Was soll ich darauf denn sagen? Ich, die gerade mitten in der Krise steckt, weil ich keine Ahnung habe, was ich eigentlich will. Ich, die sich immer wieder eingesteht, auf Frauen zu stehen, nur um kurz darauf alles wieder abzustreiten Ich, die eigentlich keine Ahnung hat, was es heißt, jemanden zu lieben. Irgendwann habe ich ihm das wirklich fast genau so gesagt. Leider hatte er einfach ein paar Bier zu viel, wodurch das Verständnis für meine wirren Ausführungen nicht besonders hoch war. Nicht, dass er irgendwie gemein oder beleidigend gewesen wäre. Das würde er nie tun. Aber in M. habe ich schon immer nur einen wirklich guten Kumpel gesehen, wenn ich denn mal was mit ihm gemacht hab. Ich weiß nicht wieso, aber irgendetwas an ihm bringt mich dazu, die Wahrheit zu sagen. Am Ende haben wir beide geweint und sind um sechs Uhr dann doch endlich ins Bett gegangen, entschlossen, das Gespräch an einem anderen Tag fortzusetzen. Das will ich auch wirklich. Weil ich M. vertraue. Und es irgendwie auch gut getan hat, endlich mal alles auszuprechen.
Die Tatsache, dass ich jetzt schon einundzwanzig bin, ist in der Nacht auf jeden Fall irgendwie untergegangen. Auch wenn M. mir mit dem Bassisten ein super Geburtstagslied geschrieben hat und ich jetzt endlich verstehe, wie Powerchords funktionieren.
PS: Never have I ever ist ein echt doofes Spiel, vor allem, wenn man es nicht checkt und einfach immer trinkt, wenn man grad Lust hat

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