Gedanken
Donnerstag, 2. Juni 2016
Wohngemeinschaft
Meine Mitbewohner haben bis heute früh um halb vier gefeiert. Dass andere Leute in die Uni müssen, lernen müssen, hat sie anscheinend nicht sonderlich interessiert. Ich hab nichts gesagt. Werde ich auch nicht. So bin ich nun einmal. Das einzige, was ich unternommen habe, um meine Wut über so viel Egoismus zu zügeln, ist, um halb neun heute morgen ziemlich laut von Bullet for My Valentine das Lied You want a battle zu hören. Es wäre naiv zu glauben, dass die Botschaft auch nur ansatzweise bei ihnen angekommen ist, aber es beruhigt meinen Ärger ein bisschen, und das ist schließlich die Hauptsache. Trotzdem will ich so nicht weiter leben. Ich habe, nachdem ich sowieso wach lag, angefangen nach anderen WGs zu suchen. Im Moment gibt es noch ziemlich viele Angebote und dazu noch wirklich gute. Aber ich habe mit niemandem darüber geredet, außerdem weiß ich gar nicht, ob es vertraglich möglich wäre, jetzt zu kündigen. Und ob ich das wirklich will. Ich habe gerade angefangen, mir hier im Dorf sowas wie Freundschaften aufzubauen und gerade dann häufen sich diese WG-Vorfälle. Zwei Tage hintereinander Party bis spät nachts unter der Woche, die immerdreckige Küche, das ständige Türenschlagen, der dauerredende Zimmernachbar, der laute Trockner und das Schloss vom Badezimmer ist inzwischen auch hinüber. Ich habe das Gefühl, dass der ganze Lärm mich langsam wahnsinnig macht. Zu Hause ist unser Haus viel größer, wir haben ständig wechselnde Gäste, die Urlaub machen - auch mit Kindern - und nicht einmal wenn das Haus voll ist, ist es so laut, wie hier.

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