Gedanken
Donnerstag, 23. Juni 2016
Alleinsein
Es war mein fünfzehnter Geburtstag. Es war richtig schön warm und die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel - ein perfekter Sommertag. Dafür dass Ferien waren, war ich schon ziemlich früh wach. Allerdings war ich das im Sommer immer, weil ich es liebte den ganzen Tag draußen zu verbringen und so viel Sonne wie möglich in mich einsaugen wollte. Nachdem ich gefrühstückt und die Geschenke ausgepackt hatte, hatte ich sofort meine Sachen gepackt und war ins Freibad gefahren. Ich hatte allen meinen Freunden erzählt, dass ich da sein würde und war mir zu einhundert Prozent sicher, dass mindestens eine Person auftauchen würde.
Ich weiß noch ganz genau, wie ich auf der Bank auf der Terasse des Freibades saß, von der aus das gesamte Becken überblickt werden konnte. Wegen der noch relativ frühen Stunde, waren nur ein paar ältere Leute im Schwimmerbecken unterwegs, die gemächlich ihre Bahnen schwommen und sich dabei unterhielten. Wie jedes Mal, wenn ich so früh da war, hatten sie mir Platz gemacht, damit ich in zügigerem Tempo durch das Wasser gleiten konnte und hatten mich freundlich angelächelt, als ich an ihnen vorbeizog. Doch an diesem Tag konnte ich es nicht so genießen, wie normalerweise. Nach nicht allzu langer Zeit saß ich wieder auf der Bank und kontrollierte nervös alle zwei Sekunden mein Handy.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich dort gesessen und gewartet habe, aber es ist niemand von meinen Freunden aufgetaucht. Das war das erste Mal, dass ich begriffen habe, dass alleine sein nur dann schön ist, nur dann wirklich genossen werden kann, wenn man die Wahl hat.

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